Wetter. . Matthias Krahn wirbt mit Logo „58300 – Wo der Pott die Natur küsst“ für seine Heimatstadt Wetter. T-Shirts sollen Botschaft in die Welt tragen.

Ein Mann, ein Ort, eine Postleitzahl – so könnte die Geschichte über Matthias Krahn und seine durchaus leidenschaftliche Beziehung zu Wetter beginnen. Und eben weil die Beziehung zu seiner Heimatstadt, in der er sich auch vielfältig ehrenamtlich engagiert, so innig ist, stößt ihm eines immer wieder ganz übel auf: „Die Vermarktung ist ‘ne glatte 6.“ Daran würde der Mann mit dem scharfen Blick auf die Außenwirkung seiner Stadt gerne etwas ändern – und weil er gemeinsam mit Michael Seiferth eine Werbeagentur betreibt, steht ihm das nötige Handwerkszeug dafür zur Verfügung. Erst kürzlich hat er diesbezüglich aus Bierlaune und innerem Bedürfnis heraus einen Treffer gelandet: ein Wetter-Logo, das die Skyline der Harkort-stadt zeigt und den griffigen Slogan „58300 – Wo der Pott die Natur küsst“ trägt.

Drei Ortsteile, ein Ort

„Trotz der drei Ortsteile fühle ich mich zu hundert Prozent als Wetteraner. Wir haben eine Postleitzahl, wir sind ein Ort“, wirbt Matthias Krahn für Zusammenhalt. Nachdem er und sein Kollege 2009 ihre Agentur von Essen nach Wetter verlegten, trat Krahn in die damalige Werbegemeinschaft Alt-Wetter ein und pflegt seitdem auch Kontakte zur Verwaltung, besonders zur Wirtschaftsförderung und zum Stadtmarketing. „Wenn man etwas für Wetter tun will, muss man das gemeinsam machen“, ist Krahn überzeugt. Aus anfänglichen Kooperationen der Werbegemeinschaften etwa mit der AVU sind u.a. die Willkommensschilder an den jeweiligen Ortseingängen entstanden: „Neun wurden gekauft, sieben sind aufgestellt. Drei stehen in Wengern, zwei in Volmarstein und zwei in Alt-Wetter. Zwei sind noch eingelagert, aber das Aufstellen ist ein Platzproblem.“ Weil Krahn sich dafür stark gemacht hat, die Quartiere in den Ortsteilen zu vermarkten, entstand vor Jahren der Begriff Bismarck-Quartier, der inzwischen zum Synomym für das schönste Einkaufsfleckchen in Alt-Wetter geworden ist. Und so gibt es in Wetter viele weitere bekannte Namen, Logos und Projekte, hinter denen die Werbeagentur „artservice und freunde“ steckt – die Gestaltung des Kinderschutzbund-Adventskalender ebenso wie z. B. das Logo des Modegeschäftes Adelkind.

T-Shirt in grün, schwarz und hellblau

Das „FUENFACHTDREINULLNULL-T-Shirt“ und das Badetuch gibt es nur bei P.C.H. Fischer, Remestraße 10.

Für Männer gibt es das T-Shirt in schwarz, dunkelgrün und hellblau, für Frauen in schwarz, hellblau und weiß. Das Logo befindet sich auf dem Rücken. Kosten: 20 Euro

Dabei sind die Kunden von „artservice und freunde“, so der Name der Agentur, keineswegs nur ortsansässige Unternehmen: Die Kundschaft reicht vom Mittelständler in Ennepetal bis hin zu großen Unternehmen wie Eon und Thyssen Krupp. Bisweilen führen Aufträge Matthias Krahn und Michael Seiferth auch durch ganz Deutschland und darüber hinaus – nach Paris zum Beispiel oder nach Budapest. „Wir gestalten und produzieren hauptsächlich Logos und Drucksachen. Visitenkarten, Flyer und Broschüren. Dabei ist der Name Programm. Die Freunde, das sind etwa 10 bis 15 Leute um uns herum, die in Essen, Dortmund, Kempen und auch im Sauerland sitzen. Dazu gehören Werbetechniker ebenso wie Druckereien. Wir gestalten bis zur Druckvorstufe, aber wir bauen und produzieren nicht selbst“, erklärt Krahn.

Zurück zur Heimatliebe des Wetteraners, die bei ihm auch im Gespräch mit ortsfremden Gästen immer wieder Auftrieb bekommt: „Diese betonen jedes Mal, wie schön es in Wetter ist. Wir leben hier tatsächlich in einer eierlegenden Wollmilchsau. In einer kleinen Industriestadt mitten in toller Natur, von der aus man mit dem Auto in 10 bis 20 Minuten in der nächsten Großstadt ist. Daraus muss man doch was machen. Das muss man vermarkten.“

Idee kam in der Nacht

Die Idee kam mitten in der Nacht. „Wo der Pott die Natur küsst – genau das ist die Verbindung, dachte ich mir. Dann habe ich ein bisschen am PC experimentiert und bin auf unsere begnadete Postleitzahl gestoßen. Es gibt viele Orte, die mit ihrer Postleitzahl spielen. In ganz Deutschland gibt es aber nur wenige Orte, die zwei Nullen am Ende haben. Von denen ist Wetter die größte und die einzige mit Tradition“, hat Krahn recherchiert. Er fotografierte die Skyline der Harkortstadt vom Hagener Seeufer, von Werdringen aus. „Das war der Aufhänger für das neue Logo. Natürlich sind die anderen Ortsteile auch dabei; die Skyline ist ein Mischmasch – genau wie Wetter. Dann kam der Spruch dazu, und das Logo war fertig. Ich habe es auf T-Shirts drucken lassen und im Freundeskreis gezeigt. Die Reaktion war immer gleich: Cool, kann ich das T-Shirt haben?“, erzählt der 50-Jährige und lacht.

Mit der Fünfachtdreinullnull auf dem Rücken laufen einem mittlerweile in Wetter immer wieder Leute über den Weg. „Wenn Du ebenfalls der Meinung bist, 58300 ist lebens- und liebenswert, dann trage es in die Welt hinaus“ lautet die Botschaft, die Matthias Krahn mit den Shirts verbreitet. Aber dabei soll es nicht bleiben. „Die Fünfachtdreinullnull steht nicht nur auf T-Shirts, sondern auch auf unseren Briefumschlägen und auf Badetüchern, die es bald zu kaufen gibt“, so Matthias Krahn. Auf eine neue Idee hat ihn kürzlich Absolut, der bekannte Wodka in der schicken Flasche, gebracht: „Absolut Ruhr Wasser – das würde sich auf einer coolen Flasche auch gut machen. Und weil wir sehr gutes Trinkwasser in Wetter haben, lautet der Spruch dazu: Unser Wasser kann man trinken.“ Na dann: Prost, auf die Fünfachtdreinullnull!