Wetter. . Politiker zeigen Verständnis für Angst der Opfer und bieten konkrete Hilfe an. Resolution verurteilt fremdenfeindliche Aktionen „aufs Schärfste“.
Der Rat der Stadt hat in einer Erklärung „nationalistische, rassistische, diskriminierende und fremdenfeindliche Ideologien und Aktivitäten in Wetter aufs Schärfste verurteilt“. Bei Worten allein wollte es Bürgermeister Frank Hasenberg aber nicht bewenden lassen. Er unterbrach die Ratssitzung am Donnerstag und nahm alle Ratsmitglieder mit zu dem Laden, auf den in der Nacht zu Montag ein Brandanschlag verübt worden war. Der Fußweg vom Sitzungssaal in der Sparkasse dorthin war nicht weit.
Brandstifter riskierten Tote
„Wir stehen auf der Seite der Betroffenen“, ließ der Bürgermeister Mohammad Ahmad wissen und bot dem Flüchtling aus Syrien, dessen geschäftliche Existenz in Flammen aufgegangen war, Hilfe an. Wie diese konkret aussehen kann, machten gleich mehrere Ratsmitglieder deutlich: Rosi Wolf-Laberenz will am Samstag für die Neueinrichtung sammeln, Gerd Michaelis bot kostenlos Werbeflächen für den „Wetter Market“ an den Außenflächen des Bürgerbusses an, und Kirsten Stich Lippert forderte die Wetteraner allgemein und die Ratsmitglieder im Besonderen auf, bei Ahmad zu kaufen, wenn sein Laden mit Lebensmitteln wieder eröffnet ist.
Karen Haltaufderheide ging davon aus, dass bei dem Ladenbetreiber, aber auch bei den Bewohnern des Hauses an der Königstraße, die Angst noch wach ist. In der Resolution war auch die Abscheu zum Ausdruck gebracht worden, dass die Brandstifter „den Feuertod aller Bewohner des Hauses billigend in Kauf genommen“ hätten.
Trotz erklärter Übereinstimmung enthielten sich Christopher Krüger und Rainer Peitz bei der Resolution der Stimme. Grund: Zwei kleine redaktionelle Änderungen waren nicht mehr aufgenommen worden. Die Beiden waren für die AfD in den Rat gekommen, bilden aber schon länger die Fraktion „Christlich Soziale Reformer“.