Herdecke. . Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster postet zum Gelage von 600 Jugendlichen an der Ruhr und sucht nach Lösungen.
Ein Facebook-Post der Bürgermeisterin vom Eröffnungsabend der Maiwoche zum Treffen von über 600 Jugendlichen an der Ruhr hat eine lebhafte Debatte ausgelöst. Katja Strauss-Köster war es kurz vor halb Zwölf „ein großes Bedürfnis, ein paar Worte zu dem, was ich gerade gesehen habe, zu verlieren“. Mit Polizei, Ordnungsamt, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz war sie am Bleichstein unterwegs gewesen und hatte sich anschließend gefragt: „Müssen sich dort Jungen und Mädchen von 12 bis ... Jahren so sinnlos betrinken, dass sie völlig orientierungslos in der Wiese liegen?“ Empört stellt sie fest: „Flaschen und die damit verbundenen Scherben und Müll liegen in Massen auf unserem schönen Spielplatz, auf dem morgen wieder kleine Kinder spielen wollen.“ Sie stellt fest: „Das hat überhaupt nichts mit der Herdecker Maiwoche zu tun!!!“ Dennoch finden die Gelage jedes Jahr zur Maiwoche statt und stellen auch die Bürgermeisterin vor die Frage, „wie man dieses Problem lösen kann“.
Mehr als 80 Helfer im Einsatz
Das Echo zu dem spätabendlichen Post war gewaltig. Über hundert Kommentare kamen in wenigen Stunden zusammen, und auch da wurden Fragen formuliert: „Haben diese Kinder beziehungsweise Jugendlichen keine Eltern? Haben die Eltern keinen Einfluss mehr auf ihre Kinder?“ Bei den Eltern setzte folglich mancher Lösungsvorschlag an, aber auch beim Programmangebot der Maiwoche, den Einkaufsmöglichkeiten für Alkohol oder dem Aufgebot an Ordnungskräften. Es fehlte aber auch nicht der Hinweis, dass es „die Alten den Jungen vormachen“, sich am Vatertag in der Öffentlichkeit volllaufen zu lassen.
Offenkundig erstaunt von der Vielzahl der Reaktionen, legte die Bürgermeisterin noch einmal nach. Dem Eindruck, dass zu wenig Kräfte für die nötige Sicherheit sorgen, hielt sie entgegen: „Wir sind nicht mit zwei bis vier Personen unterwegs, sondern mehr als 80. Das zum Teil ehrenamtlich und über vier Tage!“ Lob fand sie für diese vielen Helfer, aber auch für die vielen „kreativen, netten, respektvollen und engagierten Jugendlichen“, die sich treffen und dabei ihren Spaß haben sollten. „Doch auf die anderen“, so Katja Strauss-Köster, „verzichte ich gern.“