Herdecke. . Sammlung läuft erst vier Wochen. Die Linke beklagt „Hinterzimmerpolitik“, Grüne wünschen künftig breite öffentliche Diskussion über Musikschule.
Seit vier Wochen erst sammeln sie Unterschriften für den Erhalt der Musikschule. Jetzt haben Claudia Ringgenburger-Grunow, Monika Railliet und Robert Pill die ersten Listen mit 884 Unterschriften an Dieter Joachimi als Vertreter der Stadt Herdecke überreicht. „Nur mit einer städtischen Musikschule kann ein vertrauenswürdiger Unterricht mit Niveau, Kontinuität und Qualität gewährleistet werden“, finden die Unterschriftensammler. Die Verwaltung prüft aktuell auf Wunsch des Rates, was es finanziell bringt, die Musikschule zu schließen. Das Thema wird in Herdecke derzeit heiß diskutiert, wie aus zwei Stellungnahmen von Parteien zu ersehen ist.
.„Man wird hellhörig“, heißt es bei der Linken zur Musikschuldiskussion. „Da wird ein Thema, das weite Kreise in unserer kleinen Stadt zieht, zu einer geheimen Kommandosache gemacht. Da soll sondiert werden, wie man die Kuh am leisesten vom Eis bekommt. Hinterzimmerpolitik mit den im Rat befindlichen Parteispitzen, um auszuloten, was geht.“
Die Linke könne Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster sagen, dass es „machbar ist, eine Einrichtung, die weit über Herdecke hinaus einen exzellenten Ruf hat , auch weiterhin zu finanzieren.“ Eine Stadt, die als wohlhabend eingestuft werde, habe dafür zu sorgen, dass kulturelle Teilhabe für ihre Bürger – gerade für die jungen Bürger – möglich sei, Die Mitarbeiter dieser Einrichtung hätten in der Vergangenheit sehr gute Arbeit geleistet, obwohl ihnen abverlangt worden sei, auf einen Teil ihrer Einnahmen zu verzichten! „Diese Mitarbeiter haben das getan weil sie Vertrauen hatten, dass die Politik eine gerechte Lösung finden wird, und diese Mitarbeiter verdienen es, dass alle Möglichkeiten zur Rettung der Musikschule besprochen und geprüft werden - und zwar in öffentlichen Diskussionen“, so Dieter Kempka für die Linke.
Was will Herdecke Bürgern bieten?
Auch die Grünen haben zu der nichtöffentlichen Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung für alle Mitglieder des Rates eine Erklärung abgegeben: „Es wäre sinnvoll und möglich gewesen, die Türen des Rathauses für die Bürger zu öffnen“, so der Fraktionsvorsitzende Andreas Disselnkötter. Der Austausch der Fraktionen habe gezeigt, dass alle gemeinsam sehr ernsthaft und in hoher Qualität diskutiert haben und eine öffentliche Diskussion nun notwendig sei. Aus Sicht der Grünen muss jetzt danach gefragt werden, „welches musikalische Angebot wir in Zukunft in der familienfreundlichen Stadt Herdecke anbieten wollen und mit welchem Organisationsmodell einer Musikschule dieses Angebot umgesetzt werden kann“. Dafür könne externe Beratung und Begleitung sehr hilfreich sein.