Wetter. . Ein Einkaufsbummel durch die Stadt. Mal ehrlich: Wer denkt dabei an Wetter? Das soll sich möglichst ändern, doch von allein klappt das nicht...

Einkaufen in Wetter ist für viele ein zweischneidiges Schwert. Lebensmittel für den täglichen Gebrauch sind nicht das Problem, viele wünschen sich jedoch weitere Geschäfte und sehen den Leerstand in der Stadt mit Skepsis und Bedauern. Um dagegen vorzugehen, will die Stadt Wetter das Einzelhandelskonzept weiter fortschreiben. Was fehlt, sind vor allem mittel- und langfristig Spielwaren, Schuh- und Sportläden sowie eine Erweiterung des Angebots im Bereich Elektrowaren, Medien und Foto.

Über jeden Händler freuen

Monika Kollmar von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) fand am Dienstagabend in der Sitzung des Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss, als es um die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes ging, deutliche Worte. „Sie können in Wetter sehr froh sein über jeden Händler, der kommt und sich hier niederlässt“, sagte sie. „Es wird kein H&M-Markt kommen, der große Räume braucht“, so Kollmar weiter.

Hintergrund war die Frage der Ausschussmitglieder, ob man sich mit diesem Einzelhandelskonzept nicht zu sehr einschränken würde, doch das konnte die Expertin mit Sicherheit verneinen. Man werde nicht durch das Einzelhandelskonzept, sondern auch durch baugesetzliche und landesplanerische Vorgaben beschränkt. „Letztlich entscheidet immer der Rat über die Ansiedlung eines Betriebes“, meinte Baufachbereichsleiter Manfred Sell.

Drei große Ziele

Durch die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts verfolgt die Stadt vor allem drei große Ziele, wie in der Beschlussvorlage beschrieben:

1 Sicherung der zentralörtlichen Funktion als Mittelzentrum

Der Bereich zwischen Bahnhof und Kaiserstraße sowie der östliche Teil der Königsstraße werden als zentraler Versorgungsbereich Hauptzentrum Innenstadt ausgewiesen. Dafür sollen keine Beschränkungen in Bezug auf die mögliche Ansiedlung neuen Einzelhandels gemacht werden.

2 Sicherung und Weiterentwicklung der zentralen Versorgungsbereiche mit einem Hauptzentrum und drei Nahversorgungszentren

Als drei Nahversorgungszentren sind Volmarstein, Grundschöttel und Wengern ausgewiesen. Dort sollen großflächige Betriebe über 800 Quadratmeter erst nach einer Einzelfallprüfung möglich sein. Vorhandene Flächenpotenziale sollen Betrieben mit nahversorgungsrelevanten Sortimenten vorbehalten sein.

3 Sicherung und Weiterentwicklung der Nahversorgung in allen Stadtteilen

Unter der Nahversorgungslage wird die Königstraße gefasst. Als Sonderstandort gilt das Gewerbegebiet Schöllinger Feld mit Rewe-Getränkemarkt und Aldi. Ebenso ist der Aldi-Standort an der Schöntaler Straße als wichtiger fußläufiger Nahversorger aufgezählt.

Empfehlungen zur Umsetzung

Um das Einzelhandelskonzept umzusetzen wird empfohlen, es im Rahmen der Bauleitplanung zu verankern. Außerdem sollen Investoren und Handelsunternehmen angesprochen werden. Und zu guter Letzt muss natürlich der Rat das Einzelhandelskonzept als Teil eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes beschließen. Damit wäre es bei der Aufstellung von Bebauungsplänen immer zu berücksichtigen.