Volmarstein. . Restaurant zur Reithalle in Volmarstein feiert 25-Jähriges. Familie und Freunde waren immer zur Stelle.
„Gisela, Du wolltest doch immer mal ein kleines Café machen. Wäre das nichts für Dich?“ Es ist Jahrzehnte her, dass Landwirt Fritz Feldhaus diese Frage an Gisela Schepers richtete – wahrscheinlich ohne sich dessen bewusst zu sein, dass er damit den Grundstein für ein Familienunternehmen legte, das jetzt sein 25-Jahr-Jubiläum feiert: das Restaurant zur Reithalle in Volmarstein.
Gisela Schepers Sohn Stefan war damals bereits gelernter Koch und arbeitete in Nürnberg. „Nachdem Fritz Feldhaus meine Mutter angesprochen hatte, haben wir uns die Räume hier mal angeguckt. Es war fürchterlich kalt hier“, erinnert sich der 49-Jährige noch gut an das einstige Reitercasino, das von Vereinsmitgliedern mehr oder weniger nebenbei betrieben worden sei. „Wir haben mit dem Verein gesprochen und klar gemacht, dass hier etwas passieren muss. Der Verein war mit den Umbaumaßnahmen einverstanden und signalisierte: Wir schauen uns das mal ein Jahr lang an. Daraus sind jetzt 25 Jahre geworden“, sagt Stefan Schepers und schmunzelt.
Veränderung geplant
Es war der 27. März 1993, als Stefan Schepers im Alter von 24 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit wagte und seine ersten Gäste im Restaurant zur Reithalle bewirtete. „Seine Mutter Gisela wollte eigentlich nur kurz im Service helfen, aber dann kam kein Kellner, weil sie es so toll gemacht hat. Sie hat den Service geleitet“, blickt Stefan Schepers Ehefrau Sabine zurück. Und versichert: „Ohne Gisela wären wir nicht so weit gekommen.“ Schließlich habe aber die ganze Familie mitgeholfen: „Und auch nur so war das alles überhaupt möglich.“ Stefan Schepers nickt und sagt: „Wir haben den Familienzusammenhalt gebraucht, und auch viele Freundinnen und Freunde haben über die Jahre mitgeholfen.“ Mutter Gisela (77) sei dabei bis heute für viele Gäste so etwas wie eine Bezugsperson.
Der Küchenchef kauft selbst ein
Im Restaurant zur Reithalle, Köhlerstraße 4a, gibt es saisonale deutsche Küche – von der Frikadelle bis zur Kalbsroulade ist „alles selbst gemacht, selbst ausgesucht und auch eingekauft“, so Stefan Schepers.
Neben dem à la Carte-Betrieb richtet Familie Schepers auch Familienfeiern oder Betriebsfeiern in ihren Räumlichkeiten aus. Auch Trauerfeiern mit bis zu 90 Personen werden bewirtet.
Ein achtköpfiges Team sorgt dafür, dass die Gäste an sechs Tagen in der Woche bewirtet werden; Montag ist Ruhetag.
Seit 16 Jahren leitet Sabine Schepers den Service.
Weitere Infos unter www.restaurant-zur-reithalle.de
Nach einem Vierteljahrhundert steht bei Familie Schepers nun eine Veränderung, besser gesagt ein Umzug, ins Haus. „Wir haben 2005 den Hof Oberste Borg gekauft, um dort zu leben und zu arbeiten. Das war der Grundgedanke“, berichtet Stefan Schepers. „Es folgten einige Querschläge, dann kamen die Kinder“, beschreibt der Gastronom eine Zeit, die vor allem wirtschaftlich nicht immer ganz einfach für ihn und seine Frau war, die im übrigen seit nunmehr 16 Jahren den Service leitet. Die Kinder Mia und Max sind inzwischen elf und fünf Jahre alt. „Und jetzt sind wir dabei, ein neues Restaurant zu bauen. Es ist auch alles genehmigt. Nur ist es schwer, Handwerker zu bekommen“, erklärt Stefan Schepers. Und stellt fest, dass es noch keinen Termin für den Baubeginn, geschweige denn für einen Einzug bzw. eine Eröffnung am neuen Standort gebe „Aber sobald es konkret wird, informieren wir unsere Gäste“, versichert er.
„Wir hängen natürlich auch an diesen Räumen und werden sie nur schweren Herzens aufgeben. Aber für unsere älteren Gäste ist es beschwerlich, die Treppe zu uns hinauf zu kommen. Und im Sommer wollen alle auch gerne mal draußen sitzen“, weiß Sabine Schepers. Das neue Restaurant werde ebenerdig zu erreichen sein – und einen Biergarten werde es dort auch geben. „Jetzt machen wir hier solange weiter, bis wir umziehen können“, so die 40-Jährige. Bis dahin wird wohl noch so mancher Besucher neugierig ins Restautant kommen und fragen: „Ich reite nicht, aber darf ich trotzdem bei ihnen essen?“