Herdecke. . Die Stadt Herdecke kann auf Container zur Flüchtlings-Unterbringung in Ende am Kalkheck verzichten. Ihr Integrationskonzept ist bald fertig.

Wie viele Flüchtlingskinder im Kita-Alter leben in Herdecke? Wie sieht deren Versorgung mit Plätzen in Kitas und bei Tagesmüttern aus? Das wollte die SPD von der Stadtverwaltung wissen und hatte dazu das Thema auf die Tagesordnung des Jugendhilfeausschusses setzen lassen. Es sei unbestritten, dass für das Gelingen von Integration die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl an Kita-Plätzen eine wichtige Voraussetzung sei. Sowohl für die Kinder selbst, zum anderen aber auch für die Mütter, damit diese in der Zeit Integrationskurse besuchen können.

Sozialdezernent Dieter Joachimi erläuterte: „In Herdecke leben Menschen aus 97 Nationen. Davon sind 52 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren.“ Da alle Kinder in diesem Jahr mit einem Kita-Platz versorgt würden, beziehe sich das auch auf diese Kinder.

Ausländische Eltern informieren

Aus dem Ausschuss kam der Hinweis, dass womöglich nicht alle ausländische Eltern wissen, dass sie Kinder in einer Kita unterbringen können. Daher solle die Verwaltung entsprechend Eltern darauf hinweisen. „Das machen wir immer“, versicherte Dieter Joachimi, „aber manche Eltern wollen das Angebot nicht annehmen.“ Zur Vorbereitung auf den Kindergarten gebe es außerdem das Brückenprojekt in der „Wuseloase“ im Gebäude der ehemaligen Hauptschule Am Sonnenstein. Fünf Kinder können dort auf die Kita vorbereitet werden; es gibt freie Plätze.

Im Hauptausschuss erfuhren die Mitglieder zudem, dass die Stadt den als Container-Standort angedachten Parkplatz am Kalkheck in Ende nicht mehr benötigt. Obwohl die frühere Grundschule im Dorf und die ehemalige Albert-Schweitzer-Förderschule nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft infrage kommen, braucht die Verwaltung die Fläche am Sportgelände des Kirchender Dorfwegs nicht.

Bessere Koordination

Zudem hatten die Grünen vorgeschlagen, dass die Stadtverwaltung eine Art Runden Tisch zur besseren Koordination bei der Flüchtlingsarbeit einberufen soll. „Dieses Gremium muss ja nicht allzu häufig tagen, könnte aber die Beteiligten zusammenführen. Und nach dem Interview mit Flüchtlings-Koordinator Siegfried Reiz scheint es doch nötig, die Aktivitäten besser abzustimmen“, sagte Peter Gerigk zur Begründung des Antrags.

Darauf entgegneten Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster („Solch eine Aufgabe ist unbestritten sinnvoll“) und Dieter Joachimi, dass dies ein Thema für den Sozialausschuss sei, den man nicht übergehen dürfe. Dessen Mitglieder erfahren in der nächsten Sitzung erste Ergebnisse aus dem Integrationskonzept der Stadt Herdecke. „Daran arbeiten wir seit mehr als einem Jahr sehr intensiv“, so der Beigeordnete und zuständige Fachbereichsleiter. Zu dieser Analyse gehöre auch der Aspekt „Steuerungsgruppe“, die – ähnlich wie ein Runder Tisch – koordinierende Tätigkeiten wahrnimmt.