Volmarstein. . Die Westfalenpost testet die Verkehrssituation nach der A1-Auffahrtssperrung in Volmarstein. Ergebnis: Keine besonderen Vorkommnisse.
Trotz aller Unkenrufe ist es seit Dienstagabend Realität: Die Auffahrt Volmarstein zur A1 in Richtung Bremen ist gesperrt. Doch erstaunlicherweise blieb das erwartete Verkehrschaos aus.
7.30 Uhr am Mittwochmorgen, mitten im Berufsverkehr und eigentlich der Zeitpunkt, zu dem der Verkehrskollaps hätte einsetzen müssen. Lkw reihen sich auf der rechten Spur dicht an dicht. Autos fahren langsam, aber doch fließend daran vorbei. Kurz vor der Auffahrt Volmarstein dann das Nadelöhr. An dieser Stelle müssen sich die Autofahrer im Reißverschlussverfahren von drei auf zwei Spuren einordnen. Das klappt nicht immer.
Fünf Sachschäden bis Nachmittags
Fünf Blechschäden meldet die Autobahnpolizei in diesem Bereich bis zum Nachmittag. „Das sorgt natürlich für Beeinträchtigungen“, sagt Gunnar Wortmann, Autobahnpolizei Hagen. Stockender Verkehr, ein kurzer Stau, doch so schlimm wie befürchtet, wird es nicht.
Fünf Monate Vorbereitung vor Ort
Momentan laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss und Neubau der Talbrücke Volmarstein, die immerhin fast 60 Jahre auf dem Buckel hat. Bis Juni muss eine Betriebsstraße als Baustellenzufahrt eingerichtet werden.
Etwa 25 Millionen Euro kostet der Neubau der Brücke.
Auf der Grundschötteler Straße gibt es einen kleinen Rückstau. Die dortige Baustellenampel lässt den Verkehr nicht ganz so schnell abfließen wie üblich. Aus Richtung An der Kohlenbahn gibt es keine Schwierigkeiten. Eine junge Frau fährt mit ihrem roten Corsa blinkend in Richtung der Autobahnauffahrt. Die Hinweise auf die Sperrung scheint sie nicht wahrgenommen zu haben. Irritiert hält sie kurz an, entscheidet sich aber schnell für die Weiterfahrt Richtung Hagen.
Fast freie Fahrt
Zweiter Testlauf am Mittag: Mit dem Auto in Wuppertal-Nord auf die A1 aufgefahren, heißt es zunächst sich durch die Lkw-Schlange hindurch zu drücken. Auf der mittleren Spur geht es zügig und im normalen Autobahntempo voran. Stau? Weit und breit nicht in Sicht. Hinter der Auffahrt Gevelsberg wird es erstmals auf der rechten Spur etwas drubbelig. Doch das ist kein Grund zur Beunruhigung. Die ersten Schilder mit Staugefahr blinken rechts und links der Fahrbahn auf. Gefahr ja, aber noch rollt es. Ein nächstes Hinweisschild liefert den Verkehrsteilnehmern die Erklärung: Ersatzneubau TB Volmarstein bis November 2020. Kurz danach heißt es wieder Volkssport Reißverschlussverfahren. Es klappt besser als am Vormittag. Wahrscheinlich, weil weniger Verkehr auf der Bahn ist. Durch die Baustelle sind 80 km/h erlaubt. Die können auch gefahren werden.