Herdecke. . Die vier neuen Rechtsabbieger-Ampeln lösten viel Kritik aus. Straßen.NRW reagiert auf Verbesserungsvorschläge unserer Leser.
Die Situation hat sich gebessert, ist aber nicht optimal: Die neuen Ampeln an der B54/Herdecker Bach bis hin zur Kreuzung am Gewerbegebiet Gahlenfeld haben viel Kritik ausgelöst. Im Zuge der jüngsten Berichterstattung bot der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW Lesern dieser Zeitung an, Vorschläge für weitere Verbesserungen einzureichen. Hier drei Anregungen bzw. eine Stellungnahme:
Kerstin Barteldrees schildert, dass sie oft morgens um 6.30 Uhr auf der B54 unterwegs sei und ihr es jetzt schon einige Male passiert sei, dass sie an der Ampel in der Spaeter-Kurve anhalten musste, obwohl weder von rechts noch von links ein Auto kam. „Die Ampel springt dann auch bereits nach fünf Sekunden wieder auf Grün – trotzdem muss ich dort unnötig bremsen.“ Das habe die Ampelanlage dort zwar schon immer gemacht, doch hatte die Herdeckerin gedacht, dass sich das Problem mit der neuen intelligenten Ampel lösen lässt. „Vielleicht kann man da nachbessern“, regt Kerstin Barteldrees an.
Kririk eines Feuerwehrmannes
Auch ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Herdecke (Name der Redaktion bekannt) schrieb einige Zeilen an die Lokalredaktion, die dies an Straßen NRW weiterleitete. Dabei ging es um zwei Angelegenheiten, die seit der neuen Ampelregelung „nach meinem Empfinden schlechter geworden sind“, so der Feuerwehrmann. Er kritisiert vor allem mit Blick auf die Lichtzeichenanlage am Mozartweg direkt an der Wache das „Alles-Rot-Verfahren“, also dass alle Seiten zu verkehrsarmen Zeiten Rot haben und über Kontakte dann ein sich annäherndes Fahrzeug unverzüglich Grün bekommt. „Das funktioniert noch nicht schnell genug. Auf dem Rückweg von Einsätzen zur Nachtzeit muss ich trotz penibler Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit doch immer wieder kurz vollständig anhalten. Das hat die Stadt Herdecke zum Beispiel an ihrer Ampelkreuzung Hengsteyseestraße/Auffahrt Umgehungsstraße deutlich besser im Griff.“, schreibt der Leser.
Zudem „fehlt mir – und ich denke das geht vielen so – die Möglichkeit zum Abbiegen von der Stadt kommen auf die Ender Talstraße, wenn der Verkehr auf dem Herdecker Bach in beiden Fahrtrichtungen Grün hat. Hier gab es zuvor eine gelb blinkende Ampel und die Möglichkeit, Lücken unter Beachtung der Vorfahrt auszunutzen. Nun hat man als Linksabbieger nur die Zeit des Grünpfeils, um abzubiegen“, so der Feuerwehrmann abschließend.
Moderne Schaltung mit Kamera und für Fußgänger
Der Landesbetrieb hat die Ampeln vorschriftsgemäß in einer behindertengerechten Ausführung für Fußgänger installiert.
Statt früherer Schaltungen über einen Bodenkontakt zeichnen Videokameras den Verkehr auf und regeln die Ampelschaltung.
Nach der Lektüre dieser beiden Leseranregungen hat der Landesbetrieb geantwortet und reagiert. Aufgrund dieser Aussagen hat Straßen NRW die Signalbaufirma aufgefordert, die Ampel an der Kreuzung B54/Hagener Straße/Herdecker Bach/Hauptstraße/Spaeter-Kurve „eingehend auf Fehler gerade im Bereich der Videodetektion zu überprüfen.“ Ein Ergebnis zu dieser Störung stehe noch aus, da die Signalbaufirma zur Zeit mit der Behebung der Sturmschäden, bei denen „Gefahr im Verzug“ ist, ausgelastet sei.
Neue Regelung an Ender Talstraße
Auch zur Anschlussstelle Ender Talstraße nimmt der Landesbetrieb Stellung: „Die Einrichtung von separat signalisierten Linksabbiegern in der Hauptrichtung ist ein Standard bei Straßen NRW, der der Verkehrssicherheit der Verkehrsteilnehmer dient.“ Aus dem Grund sei der Linksabbieger in die Ender Talstraße bei der Erneuerung der Ampel dort mit berücksichtigt worden.
Derweil hält Karl-Friedrich Müller den meisten Ärger über die Ampelschaltungen „für nicht berechtigt“. Der 2. Vorsitzende des Bürgerbusvereins, der hier aber seine Privatmeinung kundtut, begrüßt die neue Ampel am Mozartweg. „Nicht nur wegen der Busse vom Bahnhof kommend, sondern auch für die Fußgänger zum Erreichen der Haltestelle auf der Seite der Feuerwehr; das war trotz der Verkehrsinsel wegen der Straßenbreite und der Geschwindigkeiten dort früher eine Mutprobe, die man älteren Bürgern nicht empfehlen konnte.“
Der Stau am Herdecker Bach resultiere seiner Einschätzung nach aus der Tatsache, dass die Linksabbieger in die Ender Talstraße nun nur noch während ihrer eigenen Grünphase fahren und nicht den Gegenverkehr kreuzen dürfen. Die Situation an der Wittbräucker Straße habe sich deutlich verbessert.