Esborn. . Die jahrelange Planungsphase ist beendet. Den ersten Spatenstich fürs neue Gerätehaus verfolgten viele Besucher. Einzug soll Anfang 2019 sein.
Was lange währt, wird endlich gut. Dieses Sprichwort hatte wohl so mancher Besucher bereits im Kopf, noch bevor Bürgermeister Frank Hasenberg sein Grußwort zum ersten Spatenstich für das neue Feuerwehr-Gerätehaus in Esborn exakt damit begann. Kein Wunder, liegen doch zwischen Ratsbeschluss und offiziellem Baubeginn immerhin sechs Jahre und acht Monate.
Der Bau-Startschuss lockte viele Neugierige an: Nachbarn, Vertreter von Politik und Verwaltung waren ebenso vor Ort wie auch Angehörige der benachbarten Feuerwehren Witten und Hiddinghausen.
„Hier ist Phantasie gefragt; denn das neue Gerätehaus ist im Moment noch in der Planung“, sagte Hasenberg und deutete auf die große Wiese gegenüber vom Hof Sackern, auf der das neue Domizil für die Löschgruppe entstehen wird. Dieser Bau sei eine wichtige und notwendige Investition in die Infrastruktur der Freiwilligen Feuerwehr Wetters, er stelle eine große Verbesserung für die Kameraden im Vergleich zu dem jetzigen Gebäude dar, das zu eng und überdies veraltet sei.
In dem neuen Gerätehaus würden nun großzügige Räume geschaffen, die einer modernen Feuerwehrarbeit angemessen seien. „Und es wird auch genügend Platz für die Fahrzeuge geben, die heute noch hintereinander stehen, was gar nicht geht“, so der Bürgermeister weiter. Auch ein Übungshof zum Trainieren werde dort entstehen.
Eine Wache pro Ortsteil
Die Baukosten für die neue Feuerwehrwache in Esborn liegen bei rund 1,25 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Februar 2019 geplant.
Die Stadt Wetter unterhält in ihren Ortsteilen fünf Feuerwehr-Gerätehäuser mit einer selbstständig arbeitenden Löschgruppe.
Dann teilte Hasenberg erfreut mit, dass die Bezirksregierung der Stadt Wetter eine erneute Ausnahmegenehmigung für fünf weitere Jahre erteilt habe: „Wir können also unseren Brandschutz für fünf weitere Jahre durch unsere ehrenamtliche Feuerwehr sicherstellen.“ Die Einsatzkräfte „geben den Bürgern ein gutes Gefühl der Sicherheit“, daher verdiene sie „den Respekt aller.“
Erste Entwürfe schon 2009
Auch Feuerwehr-Chef Ralf Tonetti wandte sich anschließend mit einigen Worten an die Besucher. Er las eine Notiz aus dem Protokoll der Jahresdienstbesprechung von 2009 vor: „Damals schon begann die Planung. Die Löschgruppe Esborn hat dann Skizzen, ein Pappmodell und Computeranimationen für ein neues Gerätehaus angefertigt, damit es am Ende auch passt und nichts gebaut wird, was hinterher wieder nachgebessert werden muss“, so Tonetti. Wobei er betonte, dass die Wache für die Feuerwehrkameraden nicht einfach ein Gerätehaus, sondern ein Zuhause sein werde, das dazu beitragen soll, die Zukunft einer freiwilligen Feuerwehr in der Harkortstadt zu sichern. Tonetti: „Ich wünsche den Kameraden, dass sie nun schnell ein gutes und neues Zuhause hier auffinden werden.“
Wichtige Termine für die Wehr
Zwei Termine standen nun für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wetter auf der Tagesordnung. Nachdem die Kameraden in großer Anzahl die jüngste Ratssitzung besucht und dort mit Interesse die Diskussion zur geplanten Wache in Wengern verfolgt hatten, stand der Spatenstich für das neue Gerätehaus in Esborn an.
Zahlen zum Neubau
Esborns neues Feuerwehr-Gerätehaus wird aus zwei barrierefreien Hallenbereichen bestehen. Die etwa 210 Quadratmeter große Fahrzeughalle wird Platz für drei Fahrzeuge sowie auf weiteren 100 Quadratmetern Platz für Technik- und Lagerräume bieten. Im zweiten, etwa 282 m² großen Hallenbereich werden Sozialräume (Männer- und Frauenfeuerwehr) sowie Schulungsräume untergebracht.
An der Albringhauser Straße 1 entstehen zudem ein Übungshof mit Waschplatz (ca. 430 m²) sowie 18 Stellplätze. Das Grundstück, auf dem der neue Gebäudekomplex errichtet wird, hat eine Größe von 3450 Quadratmetern. Am neuen Standort werden auch die Kinderfeuerwehr und die Sondereinsatzgruppe Gefahrgut unterkommen. Im Gerätehaus des Löschzuges Alt-Wetter wird dadurch wieder etwas Luft geschaffen, da der Gerätewagen Gefahrgut künftig in der neuen Halle in Esborn stationiert wird. Soweit die Fakten zum Neubau.
Langwierige Grundstücks-Suche
Ein Rückblick: Der Ratsbeschluss für den Neubau eines Feuerwehr-Gerätehauses in Esborn erfolgte am 7. April 2011. Das derzeitige Gerätehaus an der Voßhöfener Straße 9 wurde 1965 erbaut, zuletzt 1980 erweitert und renoviert. Die Platzsituation in dem Gebäude ist beengt: Die beiden Fahrzeuge können nur hintereinander stehen, so dass im Alarmfall auch erst ein Fahrzeug aus der Halle gefahren werden muss, damit sich die Feuerwehrleute umziehen können.
Nachdem die Politik sich mehrheitlich für den Neubau ausgesprochen hatte, nahm die Verwaltung in den Folgejahren zwei Grundstücke als mögliche Standorte in Augenschein. Wegen Grundstücksproblemen war der Standort schräg gegenüber des jetzigen Gerätehauses jedoch verworfen worden. Auch ein angepeiltes Grundstück schräg hinter dem alten Gerätehaus hatte sich wegen der Hanglage und einer Grundwasserproblematik als nicht geeignet erwiesen. Bei dem jetzigen Grundstück an der Albringhauser Straße handelt es sich also um den mittlerweile dritten Standort, der nun aber allen Prüfungen stand gehalten hat. Die langwierige Suche nach einem geeigneten Grundstück hat den Bau immer wieder verzögert.
Kooperation mit Witten-Bommern?
Erneute Überlegungen wären nötig gewesen, wenn sich eine Ratsmehrheit für einen Antrag von den Grünen gefunden hätte. Wie schon zuvor im Hauptausschuss hatten Karen Haltaufderheide und Jürgen Uebelgünn mit Blick auf den weiteren Neubau eines Gerätehauses in Wengern vorgeschlagen, die Planungen mit Esborn zu vereinen und zur Abdeckung der Sicherheit auch mit der Feuerwehr im benachbarten Wittener Stadtteil Bommern zu kooperieren. „Wir können den gesetzlichen Auftrag, dass wir als Stadt Wetter den Brandschutz sicher stellen müssen, nicht einfach auf die Nachbarstadt übertragen“, entgegnete Bürgermeister Frank Hasenberg, der auch keine finanziellen Gründe zur Zusammenlegung gelten lassen wollte. „Wir sparen durch die Ausnahmegenehmigung für unsere freiwillige Feuerwehr und dank deren ehrenamtlicher Arbeit viel Geld.“
Auch Peter Zinn von der SPD sprach sich gegen eine wirtschaftlich optimierte Lösung aus. „Es ist fraglich, wo ein mittiger Standort für Wengern und Esborn sein soll.“ Obwohl sich die Grünen für die Freiwillige Feuerwehr aussprachen und eine schnelle Lösung im Blick haben („Sollte die Neubau-Planung für Wengern so lange dauern wie in Esborn, ist das keinem zuzumuten“), stimmten alle anderen Fraktionen gegen den Antrag