Herdecke.. . Vom Dörken-Jubiläumsfest blieben unvergessliche Momente. Kein Grund zum Feiern: Das Unternehmen konnte nicht alle Ziele erreichen.

Wer feiern kann, muss auch arbeiten können. Zwar überstrahlte das 125-jährige Firmenjubiläum die Dörken-Bilanz für 2017, doch musste das Herdecker Traditionsunternehmen nach eigenen Angaben auch „große ge­meinsame Anstrengungen in einem zunehmend schwie­rigen Mark­t­umfeld“ bewältigen. Und beim Ausblick auf 2018 zeichnen sich klare Ziele ab.

Der Reihe nach. „Es war ein Jahr mit un­ver­gesslichen Momenten rund um unsere große Jubi­läums­feier, mit vielen Emotionen und gemein­samen Erinne­run­gen“, sagte Thorsten Koch, Vorstand der Ewald Dörken AG, auf der Jahresabschlussversammlung. Diese leiteten Betriebs­rats­vor­sitzender Andreas Haase und sein Stellver­tre­ter Hans-Georg Kollotzek im Werner-Richard- Saal. Dabei ging es auch um die großen Anstrengungen der Dörken-Gruppe mit ihren vier Geschäftseinheiten (plus Spinnvlies), um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Probleme im Baugeschäft

Vor allem Dörkens bauabhängige Tochterfirmen hatten es demnach auch im auslaufenden Jahr wieder mit einem „sehr verhaltenen Markt­umfeld zu tun“. Anders gesagt: Es gab wenig zu sanieren und renovieren, was sich in den Bilanzen der Bau­farben und vor allem bei den Bauverbundfolien niederschlägt. Deren Kerngeschäft, die energetische Steildachsa­nie­rung, sei schon lange rück­läufig, im Vergleich zu flachen Abdeckungen seien bei Neubauten Satteldächer in der Minderheit. „Hinzu kommen feh­len­de Ressourcen im Handwerk und – für alle Ge­schäfts­felder – eine insgesamt zunehmende Wettbe­werbsin­ten­sität mit hohem Preisdruck bei angespannter Kosten­situation durch steigende Preise bei den Schlüssel­rohstoffen“, heißt es in der Dörken-Bilanz. „Dabei sind wir stark abhängig von deutschen Marktentwicklungen“, ergänzt Vorstand Koch.

Jubilar-Ehrungen für langjährige Betriebszugehörigkeit

Auch 2017 konnte die Firma Dörken Angestellte für lange Betriebszugehörigkeiten ehren, wie etwa Erwin Wein­reich (40 Jahre).

Auf 25 Jahre blicken zurück: Udo Richter, Rainer Krähling, Michael Zacharias, Andreas Gellert, Dietmar Braun, Barbara Einhaus, Anja Duhme, Heiko Wagner, Torsten Figge, Mitat Asiltuerk, Michael Lietz, Jörg Meier, Oliver Busch, Dirk Schmidt, Bernd Kleinevoss.

Darauf habe das Unternehmen mit strategischen Maßnahmen und internen Optimie­run­gen reagiert, hinzu kamen neue und innovative Pro­dukte. Damit konnten „die Wachstumsziele zwar nicht erreicht, unter dem Strich aber ein noch ausreichend profitables Ergebnis erwirtschaftet werden.“ Dazu beige­tragen haben auch die Mikroschicht-Korrosionsschutz-Systeme (MKS) mit ihrem Haupt­ab­satz­markt in der Automobilindustrie, die im deutschsprachigen Europa, aber auch in Italien punkteten. „Das ist auch unser Geschäftsfeld mit der größten internationalen Ausrichtung“, sagt Thorsten Koch auf Nachfrage.

Apropos: Nach den Investitionen 2017 (inklusive Aufbau einer neuen Vertriebsmannschaft) und neuen Strategien in den USA richtet sich der Fokus im nächsten Jahr wieder verstärkt auf den heimischen Markt. „Organisatorisch wollen wir schauen, wie wir bei der Dörken GmbH mit den Bauverbundfolien weiter kommen“, so der Vorstand.

Der Blick geht auch ins heimische Werk. Im Frühjahr sollen an der Frontseite zur Wetterstraße die Arbeiten für den neuen Verwaltungsbau beginnen, der womöglich Ende 2019 fertig werde. Auch ein neues Trainings- und Entwicklungszentrum am Führungskräfte-Parkplatz stehe 2018 auf der Agenda.

„Wir schauen zuversichtlich ins neue Jahr und erhoffen uns Impulse aus dem Markt, vor allem aber aus unseren strategischen Maßnahmen und unserer Innova­tions­fähigkeit“, sagt Koch. Dörken wolle auch künftig neue Tech­nologien entwickeln und Pro­duk­te „mit einzigartigem Nutzen“ auf den Markt bringen. Frei nach dem bewegenden Motto im Jubiläumsjahr: „keep moving!“