Herdecke. Über Jahre hoher Zuschussbedarf. Wechsel beim Offenen Ganztag zu freien Trägern bessert Stadtkasse nicht auf
- Ausschuss für Ausschuss werden die Politiker gefragt, wo sie sparen können
- Bei der OGS in anderer Trägerschaft nichts, erfuhren sie jetzt im Schulausschuss
- Die städtische Musikschule drückt mit viel höheren Kosten
Vor jeder Ausschusssitzung ist es dasselbe Ritual: Vize-Kämmerin Sabine Fleitmann redet den Politikern ins Gewissen, keine neuen freiwilligen Aufgaben zu beschließen und darüber hinaus zu sparen, wo es machbar und vertretbar ist.
Eine Sparidee verwarf Dieter Joachimi, Beigeordneter für den Schulbereich, in der jüngsten Schulausschusssitzung: Der Offene Ganztag werde bestimmt nicht preisgünstiger, wenn er aus der Hand der Stadt in die Verantwortung freier Träger gegeben werde, beschied er auf Nachfrage von Patrick Wicker (CDU). Verglichen mit den Nachbarstädten stehe Herdecke „super“ da, so Joachimi zu den Kosten. Außerdem könne die Stadt diesen Bereich „nicht ohne weiteres abgeben.“
Was wäre bei einer Schließung?
Gleich bei Vertretern von drei Parteien tauchte die Musikschule auf. Für Andreas Disselnkötter von den Grünen war sie „ein noch vor kurzem ungeahntes, finanzielles Fass ohne Boden für den Herdecker Haushalt.“ Ein Zuschussbedarf von jährlich mehr als 500 000 Euro war für Patrick Wicker (CDU) langfristig „so für unseren Haushalt nicht mehr tragbar“. Statt den Fehlbetrag in den Griff zu bekommen, „wird es von Jahr zu Jahr schlimmer“, so Wicker.
Marianne Plaßmann von der FDP wollte wissen, welche Kosten bei einer Schließung der Musikschule entstehen würden. Sie fürchtete, „dass da ein großer Batzen bleiben wird, weil Verträge nicht einfach abgewickelt werden können.“