Wetter. . SPD und FDP sprechen von Investition in die Zukunft. Neubau am Heringhäuser Feld favorisiert. Das Grundstück gehört der Stadt.

  • Im Fachausschuss nahm die Mehrheit den Antrag für einen Neubau an
  • Favorisiert ist der Standort Heringhäuser Feld
  • Das Grundstück dort gehört der Stadt

Die Feuerwehr Wengern soll ein neues Gerätehaus bekommen. Dafür hat sich die Politik jetzt mehrheitlich im Fachausschuss ausgesprochen. Vorausgegangen war eine Begehung der alten Wache im historischen Dorfkern, bei der die Ausschussmitglieder festgestellt hatten, dass dieses Gerätehaus den aktuellen Sicherheitsbestimmungen nicht mehr entspricht und auch darüber hinaus inakzeptabel ist.

Steigende Anforderungen

Im Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Demografie und öffentliche Ordnung stellten SPD und FDP im Zuge der Beratungen zum Haushaltsplanentwurf nun einen entsprechenden Antrag, dem sich die CSR sofort anschloss. Darin heißt es, es sei zwingend notwendig, ein neues Feuerwehrgerätehaus in Wengern zu errichten, welches vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Feuerwehr auch eine Investition in die Zukunft sein soll. „Ein An- oder Umbau auf dem heute genutzten Grundstück im Zentrum Wengerns kann diese baulichen Reserven nicht bieten und ist daher kein zukunftssicherer Standort für eine derart erhebliche Investition“, heißt es darin weiter. Zudem sei bei einer Lösung, die größere Arbeiten am heutigen Standort vorsieht, eine mehrjährige Übergangslösung notwendig, um das Funktionieren der Feuerwehr während der Bauphase zu gewährleisten. Die Kosten allein dafür schätzen die Antragssteller auf „deutlich sechsstellig“. Bei einem Neubau an anderer Stelle fielen solche Kosten nicht an. Zu berücksichtigen sei außerdem der städtebauliche Aspekt: Eine massive Fahrzeughalle mitten im Dorfzentrum sei der steigenden touristischen Entwicklung (u.a. durch den Radweg Von Ruhr zu Ruhr) nicht zuträglich.

Statt der aktuell in den Etatplan eingestellten rund 810 000 Euro sind nach dem nun verabschiedeten Antrag 1,6 Millionen Euro für einen Neubau in die Änderungsliste aufgenommen worden. „Das ist eine Investition für die nächsten 50 Jahre, und wir laden ausdrücklich alle ein, sich dem Antrag anzuschließen“, hatte Kirsten Stich (SPD) für das Neubauvorhaben geworben. Die 1,6 Mio. Euro seien Schätzkosten, die auf Berechnungen für den Neubau des Gerätehauses in Esborn beruhten.

FDP spricht von „Zumutung“

Wulf Bernecker (FDP) begründete den Antrag: „Ich halte es für eine Zumutung, dass die Feuerwehr in solch einem Gebäude untergebracht ist. Das habe ich bei der Begehung gedacht. Der Status Quo kann so nicht gehalten werden. „Glücklich über diesen Antrag“ zeigte sich Rainer Peitz (CSR). Udo Picksak (fraktionslos) fragte, ob die 1,6 Millionen Euro ausreichen würden und verwies auf die Bedeutung der Standortdiskussion. Er halte das Heringhäuser Feld, das als städtisches Grundstück für einen Neubau in Betracht kommt, für „nicht machbar“. Eine Überprüfung der Standortfrage forderte auch Sigrid Haag (Grüne); sie benötige für eine Entscheidung weitere Fakten. Und Karen Haltaufderheide (Grüne) ergänzte, der Ausschuss sei sich nach Begehung einig gewesen, „dass das alte Gebäude nicht geht. Aber wir wollten erstmal einen Standort finden und dann Geld einstellen.“

Bürgermeister Frank Hasenberg machte daraufhin klar, dass es neben der Möglichkeit eines Ausbaus am alten Standort (Fahrzeughallen ergänzen, Innenumbau etc.) die Variante eines Neubaus auf einer stadteigenen Fläche gebe: „Dafür kommt nur das Heringhäuser Feld in Frage. Die erste Kostenschätzung ist rudimentär und fußt auf der Erfahrung in Esborn plus der Kosten für die Herrichtung des Siepens am Heringhäuser Feld. Das muss noch intensiver untersucht werden.“ Bei der dritten Möglichkeit, Abriss und kompletter Neubau am alten Standort, würden die Kosten bei 2 Millionen Euro liegen.

Die Frage nach weiteren Alternativen stelle sich nicht, „weil wir Grund und Boden brauchen, und den haben wir in Wengern nicht.“