Herdecke. . Die Ampel an der Spaeterkurve war ein großes Ärgernis bei Bürgern. Auch die übrigen Schaltungen auf der B54 nerven viele.
- Der Herdecker Werner Kreft regt sich über die Ampelschaltungen an der B54 auf
- Damit steht er nicht allein
- Die Ampel am Abzweig B54 Richtung Innenstadt ist inzwischen neu programmiert
„Kennen Sie die Geschichte von der So-da-Ampel?“ fragt Werner Kreft bei seinem Besuch in der Redaktion vor Ort. Bei einem Wetteraner weckt diese Frage sofort Erinnerungen – an die neue Ruhrbrücke, deren erstes Teilstück lange Zeit ebenfalls „nur so da stand“ und auf Vollendung wartete. Die von Kreft angesprochene Ampel ausgangs der Spaeterkurve in Richtung Innenstadt – also der Abzweig von der B54 aus Richtung Dortmund kommend in die Hauptstraße – wartet zwar nicht auf Vollendung, ist seiner Meinung nach jedoch reiner „Blödsinn“.
Belastung für Anwohner
Und dann berichtet Kreft von einem befreundeten Herdecker, der vom Schraberg bis zur Wetterstraße im Stop-and-go-Verkehr geschlagene 25 Minuten benötige. „Und wenn ich morgens nach Dortmund fahre, ging das früher ziemlich reibungslos. Wenn man sein Tempo anpasste, konnte man in einer Grünphase gut durchfahren. Heute muss ich mindestens zwei Mal stehenbleiben“, so Kreft. Am Abend zuvor sei er selbst von Ende kommend in Richtung Innenstadt abgebogen: „Dann wird die Ampel rot und zehn Sekunden später wieder grün. Das erzeugt Feinstaubwerte, die dem Neckartor entsprechen. Wer am Herdecker Bach wohnt, wird täglich massiv vergiftet“, so der Herdecker. Und er verweist auf Schweden, wo er „intelligente Schaltungen“ kennengelernt habe: „Wenn kein anderes Fahrzeug kommt, schaltet die Ampel von selbst auf grün.“ Aber besagte Ampel an der Spaeterkurve funktioniere eben nicht so. Dabei müsse es doch Aufgabe der Stadtverwaltung oder auch von Straßen NRW sein, so wenig Reibung wie möglich zu erzeugen.
Techniker auch dabei
Das sieht man auch im Herdecker Rathaus so. Als Werner Kreft die Redaktion vor Ort besuchte, war der Auftrag zur Umprogrammierung der Ampel an den Landesbetrieb Straßen NRW längst erteilt: Sie sollte nicht mehr in einer Koppelschaltung mit der Hauptampel verbunden sein, sondern eine reine Fußgängerampel werden. „Also grundsätzlich soll es nach rechts freie Fahrt geben“, so Stadtsprecher Dennis Osberg, der Anfang der Woche noch nicht wusste, wann der Auftrag ausgeführt werden würde. Bei einem Treffen von Technischen Betrieben Herdecke und Straßen NRW am Mittwoch war dann aber auch gleich ein Techniker mitgekommen, der die neue Software sofort aufspielte. Nun ist zumindest das Ampel-Ärgernis für Autofahrer, die von der B54 nach rechts auf die Hauptstraße in Richtung Innenstadt abbiegen wollen, behoben.
Und auch die Arbeiten an den Ampelschaltungen, die die Fahrt von Herdecke nach Dortmund regeln, seien kurz vor der Fertigstellung, versicherte Dennis Osberg. „Jede Ampel hat mehrere Kameras, die abhängig vom Verkehrsfluss die Ampelphasen steuern. Die Kameras haben eine größere Reichweite und können eine größere Anzahl von Autos erfassen als Kontaktschleifen das können“, erklärt der Stadtsprecher. So könne der Verkehr auf Herdeckes Hauptverkehrsader auch trotz der zahlreichen Baustellen in der Nachbarschaft hoffentlich bald wieder zügig rollen.
Dass das nicht nur der Wunsch der Stadtverwaltung ist, zeigt auch ein Blick in die sozialen Medien. Auf Facebook wird seit Wochen der Stop-and-Go-Verkehr rund um den Herdecker Bach diskutiert. Und die Autoren sind dabei nicht zimperlich, was die Wortwahl und Schuldzuweisungen angeht. Allerdings richtet sich der Ärger nicht nur gegen Planer in Herdecke und bei Straßen-NRW, sondern auch gegen die Verkehrsteilnehmer selbst. Denn die rutschen oft genug noch bei Rot auf die Kreuzung. Da hilft dann auch keine bessere Ampelschaltung.