Wetter. . Bürgermeister von Wetter begrüßt Bürgerprotest gegen das befürchtete Verkehrschaos an der A1. Listen sind noch nicht geschlossen.
- Handelskammer, Politiker und Kommunen haben sich bereits in Stellung gebracht
- Jetzt zeigen auch die Bürger, was sie von der geplanten Sperrung der A1-Auffahrt in Volmarstein halten
- Zusammengetragen hat die Unterschriften einer, der es wissen muss
352 Unterschriften gegen die geplante Sperrung der Autobahnauffahrt Volmarstein hat Rüdiger Michael Salzwedel mit ins Rathaus gebracht. 354 werden in Richtung Regierungspräsidium und NRW-Verkehrsminister weiter gehen: Bürgermeister Frank Hasenberg und seine Stellvertreterin Kirsten Stich haben ihre Namen mit auf die Liste gesetzt.
„Wir nehmen das gerne entgegen“, hatte der Bürgermeister gleich zu Beginn des Besuchs von Rüdiger Michael Salzwedel erklärt, „wir sitzen ja beide in einem Boot.“ Jedenfalls rudert die Stadt ebenso gegen das Vorhaben der DEGES, die im Zuge des Neubaus der Autobahnbrücke Volmarstein die Zufahrt in Fahrtrichtung Bremen über dreieinhalb Jahre sperren will, wie der Bürger aus Volmarstein. Jeden Morgen fährt er zu seiner Arztpraxis in Dortmund, jeden Abend kommt er über die Anschlussstelle Volmarstein zurück. „Ich weiß daher, wovon ich schreibe“, lässt er den Bürgermeister in einem Offenen Brief wissen.
Aktion weiter ausgedehnt
„Eine Sperrung würde zwangsläufig zu einem dauerhaften Verkehrschaos im Raum Volmarstein führen“, ist der Berufspendler überzeugt. Die geplante Umleitung für Autos erst einmal in der Gegenrichtung über Gevelsberg und für Lastwagen sogar über das Kreuz Wuppertal-Nord bringe eine Überlastung im Berufsverkehr. Hinzu kämen die zusätzlichen Belastungen der Nebenstrecken. Durch Volmarstein wird verstärkt Verkehr fließen oder durch Haspe, ist auch der Bürgermeister überzeugt: „Niemand glaubt, dass so viele Fahrer einen Umweg machen über Wuppertal. Der Weg wird anders gesucht werden und durch die Ortsteile gehen.“ Das befürchtete Ergebnis aus Sicht von Frank Hasenberg: „Eine ganze Region gerät unter Druck.“
Hier liegen Listen aus
Bislang waren die Unterschriftenlisten von Rüdiger Michael Salzwedel gegen die lange Vollsperrung der Autobahnauffahrt an der Totaltankstelle Vogelsanger Straße und im Rewe-Getränkemarkt nebenan ausgelegt. Das soll auch so bleiben.
Allerdings gibt es zusätzliche Auslegungsorte: Wer unterschreiben möchte, kann das jetzt auch in der Adler Apotheke in Volmarstein tun.
Auch an den Standorten der Bäckerei Homann liegen jetzt die Listen aus.
Das will Rüdiger Michael Salzwedel mit seiner Unterschriftenaktion verhindern. Bislang hat er die Listen nur an zwei Stellen ausgelegt. In knapp drei Wochen kamen an der Totaltankstelle Vogelsanger Straße so wie im benachbarten Rewe-Getränkemarkt 352 Unterschriften zusammen. „Da kommt noch mehr“, glaubt Salzwedel, „das ist ein Riesenthema für die Menschen“. Und deshalb liegen die Listen jetzt an weiteren Stellen aus. Geärgert hat er sich schon öfter, aber zum ersten Mal ist er aktiv geworden, will er als Bürger etwas unternehmen, die Dinge nicht einfach hinnehmen, so lange sie sich vielleicht noch ändern lassen.
Zunächst hat er die Vize-Bürgermeisterin angesprochen, und Kirsten Stich hat den Kontakt zum Bürgermeister hergestellt. Seit Wochen schon kämpfen Industrie- und Handelskammer, Unternehmen, Stadtverwaltung und örtliche Politiker gegen die geplante Vollsperrung der Auffahrt. Sein Bürgerprotest sei nun so etwas „wie das Tüpfelchen auf dem I“, freut sich Kirsten Stich. Für sie sind die gesammelten Unterschriften ein Zeichen dafür, „dass sich auch die Bürgerschaft vehement gegen die Pläne ausspricht.“
„Es muss Alternativen zur vollständigen Sperrung der Auffahrt Volmarstein in Richtung Bremen für solch einen langen Zeitraum geben“, endet der Offene Brief von Rüdiger Michael Salzwedel. Und genau so sieht es der Bürgermeister. Die Autobahnbrücke muss ersetzt werden. Die Zufahrt so kurz vor der Baustelle ist problematisch. Aber: „Man kann anders planen“, hat ihm auch der technische Sachverstand im Rathaus gesagt. Das dürfe dann am Ende ruhig etwas teurer werden, findet Frank Hasenberg. Die finanziellen Belastungen für die Unternehmen und die vertane Zeit im Stau müssten mit eingerechnet werden. Umplanung bleibe das Ziel.