Wetter. . In Wetter soll es am Stork nun doch einen Gewerbepark geben. Nach dem Hauptausschuss entscheidet der Rat. Zuvor wird noch einmal diskutiert.

  • In der kommenden Woche stimmt der Rat Wetter über den Gewerbepark Schwelmer Straße ab
  • Seit mehr als zehn Jahren wird über diese Ansiedlung diskutiert
  • Ein erster Entscheid war an Verfahrensfehlern gescheitert

Eigentlich wollte die Politik die Diskussion über das Thema Gewerbepark Schwelmer Straße erst wieder in der Ratssitzung breit ausrollen, denn dann steht die finale Entscheidung an, ob Am Stork gebaut wird oder nicht. Doch allen Stork-Gegnern voran führte die Fraktion der Christlich Sozialen Reformer jetzt im vorgeschalteten Hauptausschuss ein neues Argument ins Feld, das eine Entscheidung pro Gewerbefläche gerade jetzt schwierig mache: „Wir sehen den Gewerbepark an der Schwelmer Straße nach wie vor kritisch, doch jetzt ist das Thema A1 dazugekommen“, so Christopher Krüger von der CSR. „Zum jetzige Zeitpunkt wäre ein Bau unverantwortlich.“ Er könne sich nicht vorstellen, wie zusätzlicher Bauverkehr mit den Sperrungen und Umleitungen in Einklang gebracht werden solle.

Finanziell nicht auskömmlich

Bürgermeister bringt Haushaltsentwurf ein

Zu Beginn der Ratssitzung am Donnerstag, 28. September, wird Bürgermeister Frank Hasenberg (SPD) seinen Haushaltsentwurf einbringen.

Weiteres Thema auf der Tagesordnung ist unter Punkt acht die Aufstellung des Bebauungsplans Gewerbepark Schwelmer Straße.

Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Veranstaltungszentrum der Sparkasse.

Damit war dann das Thema Stork erneut auf dem Tisch, und auch Jürgen Uebelgünn (Grüne) legte nochmals sein „Kernproblem“ mit der Gewerbeansiedlung zwischen A1 und Schwelmer Straße dar: „Wir sehen nicht, dass es finanziell auskömmlich ist. Wo ist der Investor?“ Es müsse ein rechter Heimatfreund sein, wenn jemand dort eine Erschließung baue und darauf hoffe, dann die Grundstücke entsprechend gewinnbringend zu veräußern.

Stork nein, Gewerbeflächen ja – mit dieser differenzierten Haltung ist die CDU nun in der lange währenden Diskussion unterwegs. Die Vorwürfe der SPD-Fraktion, die Christdemokraten agierten wirtschaftsfeindlich, wollte Cosimo Palomba (CDU) nicht auf sich sitzen lassen. Und auch der latente Vorwurf, die CDU habe die Entwicklung am Stork verhindert, wollen die CDU-Ausschussmitglieder nicht mehr hören.

Das Wort im Mund herumgedreht

„Uns wird das Wort im Mund herumgedreht“, beschwerte sich Christiane Müller. Und ging zum Angriff über: „Die SPD hätte das Gewerbegebiet doch längst haben können. Es war doch beschlossen.“ Ein Verfahrensfehler habe die Verzögerung gebracht, da müsse man nicht der CDU die Schuld für die lange Planungszeit in die Schuhe schieben.

FDP und SPD waren indes verwundert, dass die Autobahn-Baustelle nun als Argument für einen zumindest temporären Stopp des Projektes herhalten solle. „Wegen einer Baustelle ein solches Projekt zu verschieben, das kann niemand ernsthaft verlangen“, so Wolfgang Cornelsen (SPD).

Unternehmen drängen

Mit Blick auf die Ratssitzung am Donnerstag, 28. September, appellierte schließlich Bürgermeister Frank Hasenberg (SPD) noch einmal an die Stork-Gegner, den „erheblichen Bedarf an Gewerbeflächen“ in Wetter nicht zu ignorieren. „Es gibt Unternehmen, denen es unter den Nägeln brennt.“ Zudem müsse die Stadt auch Vorsorge für die Betriebe in der Stadt treffen. „Wir müssen Unternehmen auch eine Perspektive bieten können“, so Hasenberg. „Ich bin froh, dass wir nun am Ende eine Debatte sind und demokratisch entscheiden.“ Im Hauptausschuss fiel das Votum mit zehn zu sechs Stimmen eindeutig für die Gewerbefläche aus. Die letzte Entscheidung fällt im Rat. Und dann noch einmal mit Diskussion.