Herdecke. . Beim Berufsinformationstag der Stadt präsentierten sich heimische Betriebe. Schüler der 9. und 10. Klassen nutzten Chance zur Orientierung.
- In Herdecke und Umgebung finden sich viele gute Ausbildungsangebote
- Beim Berufsinfotag im Zweibrücker Hof stellten sich Ausbildungsbetriebe vor
- Für Schüler der Klassen 9 und 10 war das eine Chance zur Orientierung
Gerade noch hat Nikita Moor einen Vortrag über Hörgeräteakustiker verfolgt. Jetzt steht er vor dem Stand von Hörgeräteakustik Steneberg und könnte sich weiter beraten lassen. Will er aber nicht. „Der Vortrag war interessant“, sagt er, Hörgeräteakustik aber ist doch nichts für ihn und auch nicht für seinen Mitschüler Miguel Gaspar. Dem Neuntklässler der Realschule wäre das zu viel Schule nach der Schule. Aber beim Berufsinformationstag im Zweibrücker Hof gibt es ja noch ein paar Ausbildungsmöglichkeiten mehr.
SIHK rät: Schon jetzt die Fühler austrecken
„Wer einen Ausbildungsplatz im Spätsommer 2018 sucht, sollte schon jetzt seine Fühler ausstrecken.“
Das rat Ralph Näscher, bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) zuständig für die passgenaue Besetzung von Ausbildungsstellen.
Beim Wechsel auf die Uni oder die weiterführende Schule gehe vieles automatisch, nicht so bei der Lehrstellensuche.
Gerade größere Ausbildungsbetriebe seien oft schon im Oktober durch.
Nicht zum ersten Mal hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Schüler der Klassen 9 und 10 von Realschule und Gymnasium eingeladen. Dörken und das Gemeinschaftskrankenhaus sind dabei feste Größen. Der GVS war es bisher auch, musste wegen der finanziellen Turbulenzen in diesem Jahr aber absagen. Dafür kann sich Gundula König von der städtischen Wirtschaftsförderung über Neuzugänge freuen. Die Landschaftsgärtnerei Neuhoff und Bönte stellt sich als Ausbilder vor, und aus Wetter ist die Firma Bleistahl mit einem richtig starken Team angerückt. „Die haben einfach bei mir nachgefragt“, berichtet Gundula König. „Wenn das Feuerwehr, Rotes Kreuz oder Rebional auch mal täten...“ verrät sie, welche Neuzugänge sie sich in der Zukunft gut vorstellen könnte.
Vor den Tischen sind die Stühle besetzt, manchmal bilden sich dahinter kleine Schlangen. Und auch auf den Flächen dazwischen stehen überall Grüppchen. Nico Fischer von Bleistahl ist umringt von einigen Realschülerinnen. Ob sie denn schon eine Berufsidee haben, will er wissen. Automobilkauffrau, sagt Alison Grodek, Immobilienkauffrau Lena Günther, Kauffrau Enie Knoth. Sind nach Vortrag und Infoständen im Saal andere Berufsvorstellungen dazu gekommen? Zwei der drei Mädchen schütteln den Kopf. Die Dritte hat entdeckt, dass es auch noch artverwandte Jobs neben ihrem Traumjob gibt.
Praktikum als erster Schritt
„Die Schüler sind zur Orientierung hier“, weiß Ralph Näscher von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer, und rät: „Früh am Ball sein ist wichtig.“ André Gurski von Dörken kann das bestätigen. Meist ist das Unternehmen im Vorjahresherbst schon weit. Aktuell muss eine Neuerung erst mal integriert werden: Dörken hat jetzt auch ein Online-Management für Ausbildungsstellen freigeschaltet.
Ob aus der Messe auch Ausbildungsverhältnisse hervor gehen, hält die Wirtschaftsförderung nach. „Manchmal ist es auch ein Praktikum“, weiß Gundula König, „aber das ist ja ein erster Schritt.“