Wetter/Schwerte. . Pippi Langstrumpf ist Thema der diesjährigen Waldmaus-Ferienaktion des Kinderschutzbundes Wetter. Sie findet statt in Schwerte.

  • Zum 20. Mal bietet der Kinderschutzbund Wetter die Waldmaus-Ferienaktion an
  • In diesem Jahr spielen, basteln, bauen und toben die Kinder im Naturfreundehaus Ebberg in Schwerte
  • Nächstes Jahr ziehen die Waldmäuse wieder ins heimische Naturfreundehaus Esborn ein

„Schaut mal, ich blute“, ruft Phil den Betreuerinnen zu und streckt seinen Finger in die Luft. Doch Louisa Schildmacher, Milena Dukic und Christina Heupel kennen die Späße des Jungen längst und wissen, dass er beim Basteln nur mit roter Farbe gekleckert hat. Die drei jungen Frauen sind die ehrenamtlichen Betreuerinnen von 19 Kindern in der zweiten Woche der Waldmaus, einem Ferienprojekt des Kinderschutzbundes Wetter.

In diesem Jahr findet sie bereits zum 20. Mal statt – zum ersten (und auch einzigen Mal) jedoch im Naturfreundehaus Ebberg in Schwerte. Ab nächstem Jahr bringt die Waldmaus dann wieder wie gewohnt Leben ins Naturfreundehaus Eggeklause in Wetter-Esborn.

Immer in den letzten drei Wochen der Sommerferien können Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren bei der „Waldmaus“ spielen, basteln und toben. Unterstützt von der Stadt Wetter und dem Lions Förderverein Wetter/Ruhr, werden die Grundschulkinder und Betreuer morgens um 10 Uhr von einem privaten Busunternehmen an zentralen Haltestellen eingesammelt und nach Schwerte gefahren. Nachdem die Kleinen sich in einem der gemieteten Räume sortiert und ihre Rucksäcke verstaut haben, können sie spielen gehen.

Flaggen basteln

Gegen elf Uhr gibt es das erste Angebot der Betreuerinnen. Diesmal können sie zwischen dem Gestalten einer eigenen Flagge oder dem Basteln einer Pippi-Langstrumpf-Puppe wählen. Zum Schutz der Kleidung werden die Müllsäcke übergezogen, und dann geht es auch schon los mit den kreativen Aktionen. „Aus dem Malen, Basteln und Buden bauen halten wir uns komplett raus, wir organisieren in der Zeit weitere Aktionen, wie die Schnitzeljagd. Wir greifen nur in ernsten Situationen ein oder wenn die Kinder uns gezielt danach fragen. Ansonsten würden wir die Fantasie der Kinder beeinträchtigen,“ erklärt Louisa die Aufgabe der Ehrenamtler.

Spiele und Aktionen des Ferienprojekts zu einem Thema

Alle Spiele und Aktionen bei der Waldmaus-Aktion werden auf ein Thema abgestimmt, das die Mitarbeiter vorab festlegen.

Dabei wird besonders darauf geachtet, dass es Mädchen und Jungen gleichermaßen anspricht.

Deshalb dreht sich in diesem Jahr alles um Astrid Lindgrens Kinderbücher über Pippi Langstrumpf. Die Mädchen interessieren sich für Pippi, für die Jungs ist Pippis Vater, ein Pirat, spannend.

An der zweiten Waldmaus-Woche nahmen nur 19 Kinder teil, in der ersten Woche waren es 25. Platz bietet die Ferienaktion für 30 Kinder.

Weiter geht es mit dem Essen um halb eins. Milena weist Helene darauf hin, dass es in wenigen Minuten so weit ist, das Mädchen rennt sofort zu den anderen und ruft sie zusammen. Wenn sich alle Kinder in einer Zweierreihe aufgestellt haben, gehen sie gemeinsam zum Essraum.

Einige Zeit später können die Kinder weiter toben, und während die einen noch an ihren Werken basteln, läuft eine Gruppe schon in den angrenzenden Wald: Die Schnitzeljagd hat begonnen. Die erste Gruppe markiert ihren Weg mit Wollfäden und versteckt an einer passenden Stelle sich und den Schatz aus Goldmünzen. Sobald die restlichen Waldmäuse das Fehlen ihrer Freunde bemerkt haben, geht es auch für sie in den Wald. Am Ende, wenn der Schatz gefunden ist, wird er natürlich gerecht aufgeteilt.

Am Nachmittag gibt es für die Kleinen dann zur Stärkung Kuchen, bis dahin können sie sich wieder frei auf dem Gelände bewegen. Besonders gerne bauen die Kinder dann ihre Buden im Wald weiter, wie Christopher erzählt.

Langweilig wird es den Waldmäusen jedenfalls nicht auf dem weitläufigen Gelände, das durch die Räume auch allwettertauglich ist. Es gibt zahlreiche Klettergerüste, Schaukeln, Wippe und ein Trampolin, das bei den Kleinen besonders beliebt ist. Am Nachmittag um Vier ist der Spaß für die Kinder vorbei, dann werden sie mit Bussen wieder nach Hause gebracht.

Zankerei nur selten

„Am Ende des Tages sind die Kinder immer super glücklich, auch wenn es ab und zu mal zu Heimweh kommen kann“, schildert Louisa. Oft komme es vor, dass die Kleinen sogar noch länger bleiben und sich auf dem Spielplatz austoben wollen. Das liege nicht zuletzt daran, dass es ein sehr friedliches Miteinander sei. „Zankereien gibt es so gut wie nie“, sagen die Betreuer. Auch Verletzungen seien eher die Ausnahme. Und wenn sich die Waldmäuse mal eine Schramme am Knie zuziehen, dann wird gepustet, und weiter geht’s.

Im Übrigen kann eigentlich jeder ehrenamtlich beim Betreuen der Kinder helfen, sofern er oder sie einen gültigen Erste-Hilfe-Schein hat und schon einmal mit Kindern gearbeitet hat.