Wetter. . Joachim Elstner, Künstler aus Wetter, hat das aktuelle Tournee-Plakat für den Kabarettisten Arnulf Rating gemalt. Ein Hingucker.

  • Joachim Elstner arbeitet seit 18 Jahren in einem Atelier in Wetter
  • Erst kürzlich hat er den Kabarettisten Arnulf Rating gemalt
  • Aus seinem Bild wurde das Plakat für die aktuelle „Tornado“-Tournee

Mit den Wellen schwappen ihm unzählige Apps förmlich in den Mund: So präsentiert sich Polit-Kabarettist Arnulf Rating auf dem Plakat für sein aktuelles Programm „Tornado“, mit dem er demnächst auf Tour gehen wird. Entstanden ist es im Atelier des Künstlers Joachim Elstner an der Kaiserstraße 103.

Dort sitzt der 53-Jährige zurzeit an einer Auftragsarbeit, die schon bald nach Sylt gehen wird: Meer und Horizont bringt er in Öl und mit verschiedenen Techniken auf sechs Leinwände, die am Ende ein großes Ganzes ergeben werden. Elstner, der seine Arbeiten mit dem Künstlernamen Josi zeichnet, ist in Wengern aufgewachsen und begann nach dem Abi zunächst ein Studium der Innenarchitektur. Doch das kreative Arbeiten lag ihm mehr; erste Wandmalereien entstanden in der Nachbarstadt Witten. Dort knüpfte Elstner viele Kontakte, arbeitete fortan im eigenen Atelier an der Augustastraße. „Ich habe immer wieder Auftragsmalereien gemacht. Das Klimbim in der Wiesenstraße habe ich komplett mit Bildern ausgestattet“, so der Wetteraner. Anfangs habe er nach fotografischen Vorlagen gearbeitet und diese dann verfremdet: „Es war mir wichtig, etwas aus den Bildern rauszuholen, was in der Realität nicht zu finden ist. Manches ist als Foto schon gut, als Bild aber noch besser.“ Zwar liege ihm besonders die abstrakte Malerei am Herzen, aber die sei schwierig zu präsentieren: „In Wetter ist das gar nicht vorstellbar“. Auch mit figürlicher Malerei habe er sich viel beschäftigt, bevor er zur Pop Art gewechselt sei, erzählt der 53-Jährige.

Einem seiner aktuellen Pop-Art-Werke liegt ein Playboy-Motiv zugrunde: „Ich wollte das ausprobieren, und der Gastronom vom Klimbim fand es gut. Also habe ich nach dem Prinzip der Bravo-Starschnitte jeden Tag einen 40 mal 40 Zentimeter großen Bildausschnitt geliefert. Der Hase war der letzte Teil. Die Kombination aus allen Teilen, sozusagen der Kunst-Starschnitt, ist jetzt 1,60 Meter mal 1,20 Meter groß“, berichtet Elstner.

Zwei Mal hat er seine Arbeiten gemeinsam mit Jörg Berger bei den großen Scheunen-Ausstellungen von Elisabeth Harkort auf Gut Schede gezeigt. Ansonsten stelle er, wenn überhaupt, in Witten aus. Denn, so bedauert Elstner, eine Kunstszene sei hier in Wetter nicht vorhanden.

Seinen Lebensunterhalt verdient Elstner mit Auftrags- und Renovierungsarbeiten; letztere gehören aber nur hin und wieder zu seinen Aufgaben. „Ich liebe Auftragsmalerei. Die Auftraggeber liefern die Motive. Meist gibt es kleine Entwürfe, und meine Bilder sind am Ende weit genug weg davon, dass sie künstlerisch bleiben.“