Herdecke/Hagen. . Vom 18. bis 20. August können Kunden in Herdecke und Hagen kein Geld abheben, kein Online-Banking nutzen und nicht mit EC-Karte zahlen.
- Die Computerprogramme der beiden fusionierten Sparkassen werden vereinheitlicht
- 70 Mitarbeiter inklusive Experten sind dafür vom 18. bis 20. August in Hagen und Herdecke im Einsatz
- Kunden sollten sich im Vorfeld mit ausreichend Bargeld versorgen
Es klingt wie die Vorbereitung auf eine gravierende Krise. „Bitte versorgen Sie sich rechtzeitig vor dem 18. August mit ausreichend Bargeld für Einkauf und Freizeit an diesem Wochenende.“ Die Sparkasse HagenHerdecke ruft aber nicht zu Hamsterkäufen auf, sondern warnt vor möglichen Auswirkungen der technischen Zusammenführung und empfiehlt Vorkehrungen.
Die Vereinheitlichung von Computerprogrammen sieht der Vorstand als letzten Schritt des Zusammenschlusses der beiden Sparkassen, der seit dem 31. August 2016 formell besteht. Um die Auswirkungen für Kunden möglichst gering zu halten, legten die Verantwortlichen den Termin der Umstellung bereits im September 2016 auf ein Wochenende in den nun laufenden Sommerferien. „Das haben viele Mitarbeiter lange vorbereitet. Neben Urlaubssperren gab es zwei Generalproben, die gut verliefen“, berichten Sprecher Thorsten Irmer und Thomas Zielinski aus dem Vorstandssekretariat.
70 Mitarbeiter im Einsatz
Konkret: Die IT-Abteilung führt die Datenbestände der beiden Banken von Freitag, 18. August, ab 18 Uhr bis Sonntag, 20. August (ebenfalls 18 Uhr) zusammen. Insgesamt 70 Mitarbeiter inklusive Experten sind an jenem Wochenende in Herdecke und Hagen im Einsatz. Sie halten Kontakt zum übergeordneten Rechenzentrum, in dem zum gleichen Zeitpunkt die EDV-Abteilungen zweier weiterer Fusions-Sparkassen vereinheitlicht werden. „Das ist vergleichbar mit einer Zusammenführung zweier PCs, nur ein paar Nummern größer. Einzelne Komponenten sind nicht sofort verfügbar“, sagt Frank Walter, hiesiger Vorstandsvorsitzender.
Das Ziel: Mit der Zusammenführung der EDV-Systeme sollen Kunden im Geschäftsgebiet alles überall erledigen können. Es werde einen Zeitpunkt bei der phasenweisen Umstellung geben, an dem alles abgeschaltet ist. Dann folgt ein Neustart dem nächsten. Walter: „Alle Funktionen werden getestet, daher wird es im genannten Zeitraum zu Einschränkungen kommen.“ Am Sonntagabend stehen in allen Geschäftsstellen Überprüfungen an, ob – wie gehofft – ab Montag, 21. August, die Programme betriebsbereit sind.
Tausende Kunden der Sparkasse HagenHerdecke müssen sich also zwei Tage lang ab dem Abend des 18. August darauf einrichten, dass
Bargeldabhebungen mit der EC-Karte der heimischen Sparkasse an allen Geldautomaten bei allen Kreditinstituten im In- und Ausland nicht möglich sein werden;
das Bezahlen an Kartenlesegeräte beim bargeldlosen Einkauf mit der Sparkassen-Card zeitweise eingeschränkt sein kann;
das Online-Banking in dem Zeitraum nicht zur Verfügung steht;
am 19. August keine Sparkasse in Hagen und Herdecke geöffnet hat;
am Überweisungsterminal und Kontoauszugsdrucker nichts geht.
Die Sparkasse empfiehlt daher, termingebundene Buchungen vor dem Wochenende 18. bis 20. August vorzunehmen. Mit genug Bargeld für diese drei Tage bzw. einer Kreditkarte (die Master- und VisaCard der Sparkasse funktioniere) seien Kunden auf der sicheren Seite. Das gilt auch für jene, die dann im Ausland unterwegs sind.
Ob Aushänge an den Geschäftsstellen oder Mitteilungen im Internet: „Wir sprechen unsere Kunden auf möglichst vielen Wegen an, um mögliche Unannehmlichkeiten zu vermeiden“, sagt Frank Mohrherr, stellvertretendes Vorstandsmitglied aus Herdecke. Am betreffenden Samstag und Sonntag stehen Mitarbeiter von 8 bis 15 Uhr telefonisch unter 02331/206-0 bereit, um Fragen und Probleme zur technischen Umstellung auszuräumen.
Änderungen und Tipps für Kunden
Wir sind mit dem Ablauf der Fusion bisher sehr zufrieden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse HagenHerdecke vor der vermeintlich letzten Etappe des Zusammenschlusses am Wochenende 18. bis 20. August. „Alles überall im Geschäftsgebiet erledigen können: Das wird durch diese Zusammenführung der EDV-Systeme realisiert“, meint Frank Walter.
Zwar standen die Selbstbedienungseinrichtungen schon zuvor zur Verfügung. Anders sieht es aber zum Beispiel bei den Kassengeschäften aus. „Ab Montag, 21. August 2017, arbeiten wir mit einheitlichen Systemen“, so Frank Mohrherr, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse. „Dann ist es egal, ob ein Kunde aus Hagen in Herdecke oder ein Herdecker in Hagen zu uns kommt“, meint Walter, „in allen Geschäftsstellen werden die gleichen Leistungen angeboten.“
Angesichts der Einschränkungen am dritten Augustwochenende, die demnach auch im Ausland auftreten, empfiehlt die hiesige Bank ihren Kunden daher:
wichtige Zahlungsvorgänge im Online-Banking und an den Selbstbedienungsgeräten in den Filialen vor dem Wochenende erledigen;
rechtzeitig genug Geld abheben; falls vorhanden: Kreditkarte nutzen (PIN bereit halten);
bei Auslandsreisen über das genannte Wochenende alternativ entsprechende Zahlungsmittel, eine Kreditkarte mit PIN oder Reiseschecks mitnehmen.
Auch wenn ab dem 21. August alles wieder funktionieren sollte, gibt es für Herdecker Sparkassen-Kunden Änderungen: Die Kreditkarten für das Althaus Herdecke (gültig bis 30. September) werden Ende August automatisch ausgetauscht. Zudem fällt die bekannte Bankleitzahl weg, fortan gilt 450 500 01 bzw. BIC: WELADE3HXXX