Herdecke. . Die Stadt Herdecke hält einen massiven Ausbau beim Offenen Ganztag nicht für nötig. Kinder auf Wartelisten sollen anderweitig vermittel werden.
Aktuelle Zahlen rund um den Offenen Ganztag erfragten die Sozialdemokraten mit einem Antrag kürzlich in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Müssen weitere Räume für den Offenen Ganztag geschaffen werden? Wie viele Schüler mussten abgewiesen werden? Wo muss der Offene Ganztag eventuell ausgebaut werden? Sozialdezernent Dieter Joachimi versorgte die Ausschussmitglieder mit Zahlen und Fakten. „Wir sind seit 2003 mit zwei Schulen dabei. Damals hatten wir mit Ach und Krach 16 Kinder in einer Gruppe, obwohl wir 25 hätten haben müssen“, erinnerte Joachimi an die Anfänge des Offenen Ganztags, der von vielen Eltern zunächst sehr kritisch gesehen wurde. „Aktuell sind 315 Kinder im Offenen Ganztag. Die Entwicklung hat uns fast jedes Jahr wieder überrollt.“
16 Kinder auf Warteliste
Die Quote der Kinder, die den Offenen Ganztag nutze, liege bei 60 Prozent. Allerdings: „Von den 315 Plätzen sind 315 belegt. 16 Kinder standen auf der Warteliste. Das war jedenfalls zum Schuljahresbeginn am 1. August 2016 so. Am 15. Februar werden die Plätze vergeben, dann müssen wir die Mittel beantragen und uns um das Personal kümmern“, so Joachimi weiter. Derzeit sei viel Bewegung in der Angelegenheit, etwa durch Zuzüge oder auch, weil manche Eltern den Anmeldetermin verpassten. Im Halbtag, der eine verlässliche Betreuung der Grundschulkinder von 7.30 bis 13.30 Uhr anbietet, gebe es derzeit 150 Plätze mit nur einem Kind auf der Warteliste.
Betreuung durch Tagespflege
Aufgesplittet nach Schulen sieht die Versorgung derzeit so aus: Hugo-Knauer-Grundschule: 66 versorgt, 1 Kind auf der Warteliste; Robert-Bonnermann-Grundschule; 72 versorgt, 2 auf der Warteliste, Werner-Richard-Grundschule 105 versorgt, 4 auf der Warteliste und Grundschule Schraberg: 72 versorgt und 9 auf der Warteliste (davon 3 auswärtige Kinder). Den Eltern der Kinder, die keinen Platz bekommen haben, werde aber angeboten, die Versorgung über eine Tagespflege sicherzustellen. „Von den nicht versorgten Kindern sind fünf aus Flüchtlingsfamilien. Die werden aber nicht vorgezogen. Die Vergabe erfolgt nach Punkten“, so Joachimi.
Zusammenfassend sei es derzeit nur am Schraberg eng. Auf die abschließende Frage, ob das OGS-Angebot in Herdecke massiv ausgebaut werden müsse, antwortete Joachimi knapp: „Bei fehlenden zehn Plätzen. Nein.“ Eine Prognose für das Schuljahr 2018/2019 sei zudem nach heutigem Stand nicht möglich.