Wetter. . Für das Grundstück der Kita Reuterhaus hat sich wohl ein Käufer gefunden. Die Stadt verhandelt bereits mit einem Architekten.
- Auf dem Grundstück der Kita Reuterhaus könnte bald ein Wohnprojekt entstehen
- Ein Architekturbüro plant eine Wohnanlage für Demenzkranke
- Auch ein Wetteraner hatte Ideen für eine Bebauung vorgelegt
Dort, wo bis zum großen Brand am 16. November 2013 noch Kinder spielten, könnte bald eine Wohnanlage für Demenzkranke entstehen. Der Rat der Stadt hat in einer nicht-öffentlichen Sitzung der Verwaltung den Auftrag erteilt, mit dem entsprechenden Investor Verhandlungen aufzunehmen.
Mindestgebot von 350 000 Euro
Die 2691 Quadratmeter, auf denen einst das Reuterhaus stand, waren öffentlich als Baufläche angeboten worden. Angedacht war, das Gelände an der Wolfgang-Reuter-Straße mit einem Einfamilien- oder Doppelhaus zu bebauen, nach Vorgaben der Stadt wäre dies als Passivhaus zu errichten. Als Mindestgebot war mit Frist vom 18. November 2016 eine Summe von mindestens 350 000 Euro aufgerufen. Das entspricht einem Quadratmeter-Preis von 111 Euro und liegt deutlich unter dem entsprechenden Bodenrichtwert für die Lage am Harkortberg. Der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Nordrhein-Westfalen gibt 225 Euro pro Quadratmeter als Richtwert an. „Die Differenz ergibt sich daraus, dass über das Grundstück zwei Kanäle verlaufen und zu dem Grundstück auch steile Böschungen gehören“, erklärt Jens Holsteg, Sprecher der Stadt Wetter.
Wohnen für junge Alte
Für das Grundstück hat es nach Aussage der Stadt mehrere Bewerber gegeben. Zwei davon hätten ihre Ideen in der nicht-öffentlichen Sitzung auf Wunsch der Ratsmitglieder ausführlicher vorstellen können, erklärt Bürgermeister Frank Hasenberg das Verfahren. Aus Wetter hatten sich das Statikbüro Langner gemeinsam mit dem Herdecker Architekten Ralf Hippenstiel um den Zuschlag bemüht. „Wir haben ein Objekt für junge alte Menschen geplant, mit Sauna, Gemeinschaftsraum und Platz für einen Pflegedienst“, so Horst Langner vom Ingenieurbüro für Tragwerksplanung und baulichen Brandschutz. Nach Rücksprache mit der Stadt habe man den Baukörper nochmals reduziert und mit 17 Wohneinheiten geplant, dann allerdings bei den Grundstückskosten sparen müssen“, sieht Langner auch beim Preis einen Grund, warum der Entwurf der Wetteraner nicht zum Zuge gekommen sei. „In der Sitzung war durchaus Interesse an unseren Projekt zu spüren“, betont sein Planungspartner Ralf Hippenstiel.
Grundstücksgeschäfte nicht öffentlich
Wer nun an der Wolfgang-Reuter-Straße baut, ist noch nicht bekannt. „Grundstücksgeschäfte sind grundsätzlich nicht-öffentlich“, betont Stadtsprecher Jens Holsteg. Und Bürgermeister Hasenberg erklärt, dass die Verträge noch nicht unterschrieben seien, sondern die Planungen erst in qualifizierter Form vorliegen müssten. „Bisher haben wir natürlich nur eine skizzierte architektonische Idee gesehen.“ Die Nutzungsidee, Wohnen für Demenzkranke möglich zu machen, findet der Stadtchef dagegen sehr passend für Wetter. „Da haben wir sicherlich einen Bedarf“, sagt Hasenberg.
Für das Grundstück an der Wolfgang-Reuter-Straße gibt es keinen Bebauungsplan. Nach Aussage von Manfred Sell, Fachbereichsleiter Stadtplanung, sei darum eine Wohnbebauung ebenso wie eine Nutzung mit Gemeinwohlcharakter möglich.
+++ Kita zieht ins Schöntal +++
- Der Kindergarten Reuterhaus ist am 16. November bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
- Die Polizei ermittelte als Ursache für das verheerende Feuer Brandstiftung, konnte aber keinen Täter dingfest machen.
- Die Kita ist noch bis zur Sommerpause in der Bergschule untergebracht, danach steht der Umzug in den Neubau im Schöntal an.