Herdecke. . Schüler des Friedrich-Harkort-Gymnasiums in Herdecke wollen per Stolperstein an Wilhelm Vormbaum erinnern. Die Politik will zustimmen.
- Gruppe beschäftigt sich in Projektwoche mit einem „Fahnenflüchtigen“ aus Herdecke
- Künstler soll Stolperstein in der Habigstraße verlegen
- Lokalpolitik wünscht weitere Informationen zur Biografie
Die Gräueltaten nicht vergessen: Einige so genannte Stolpersteine, die an Opfer aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnern sollen, liegen bereits auf Herdecker Boden. Nun soll ein weiterer hinzukommen.
Im Hauptausschuss erläuterte nun Fabian Haas aus dem Bürgermeister-Büro, dass die Projektgruppe „Stolpersteine in Herdecke“ der Friedrich-Harkort-Schule sich in der Projektwoche mit Wilhelm Vormbaum beschäftigt habe.
Ähnlich wie 2005, als der Rat der Stadt den Vorschlag damaliger Gymnasiasten zur Verlegung einstimmig beschlossen hatte (es ging um Paula, Sally und Heinz Grünewald), soll der Künstler Gunter Demnig nun auf dem Pflaster vor der Habigstraße 3 tätig werden.
Kosten übernimmt Projektgruppe
Ein Stolperstein kostet demnach 120 Euro, die Projektgruppe der Friedrich-Harkort-Schule habe den nötigen Gesamtbetrag von 200 Euro durch verschiedene Aktivitäten schon aufgetrieben. Die Technischen Betriebe würden die Umsetzung unterstützen, sagte Haas. „Allerdings ist die Antrags-Liste bei dem Künstler recht lang, das Verlegen wird sich also wohl nicht kurzfristig realisieren lassen.“
Vor der Ratsentscheidung an diesem Donnerstag baten aber Lokalpolitiker um weitere Informationen zur Biografie von Wilhelm Vormbaum. Nadja Büteführ von der SPD würde diese „tolle Aktion gegen das Vergessen“ dann gerne unterstützen.
„Fahnenflüchtig“
In der Vorlage zum Hauptausschuss ist von einem „Fahnenflüchtigen“ die Rede, der 1938 Mitglied der NSDAP war. Peter Gerigk von den Grünen, der zu der Person nichts im Internet fand, will den genauen Text auf dem Stein erfahren. „Zumal es sich ja bei Bezeichnungen wie fahnenflüchtig oder Deserteur um negativ besetzte Begriffe handelt.“
Laut Haas habe der zuständige Lehrer weitere Auskünfte zugesagt. Daher sei er zuversichtlich, Unterlagen zur Ratssitzung nachzureichen.