Herdecke. Aufgeregtes Gemurmel ist aus dem Büro am Eingang zu hören. Als Wolfgang Sperz dann etwas später das hintere Büro betritt, schmunzelt er. „Ich habe gerade noch den Mietvertrag für einen jungen Mann fertig gemacht. Er zieht von Zuhause in seine erste eigene Wohnung, da können die jungen Leute es ja kaum abwarten.“
Aufgeregtes Gemurmel ist aus dem Büro am Eingang zu hören. Als Wolfgang Sperz dann etwas später das hintere Büro betritt, schmunzelt er. „Ich habe gerade noch den Mietvertrag für einen jungen Mann fertig gemacht. Er zieht von Zuhause in seine erste eigene Wohnung, da können die jungen Leute es ja kaum abwarten.“
Früh selbst Eigentum erworben
Seit 25 Jahren betreut Sperz als Immobilienmakler nun Kunden auf dem Immobilienmarkt, seit drei Jahren unter eigenem Namen in Herdecke. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Kirsten Deggim, die sich um Webdesign, Marketing und die technischen Notwendigkeiten kümmert. Neben Beratung und Vermittlung beim Kauf und Verkauf sowie Vermietung bietet Immobilien Sperz auch die Bewertung von bestehenden Immobilien und die Planung von neuen Objekten an.
Die Faszination für den Beruf liegt dabei in Sperz’ Biografie begründet. „Ich habe schon früh selber Eigentum erworben und den Spaß an der Entwicklung des Eigentums entdeckt. Man sieht einfach, was man da baut, Ersparnisse werden zu Stein und somit greifbar. Der Schritt, das auch beruflich zu machen, lag dann irgendwann einfach nahe.“
Zunächst lernt Sperz allerdings den Beruf des Großhandelskaufmann bei Krupp Stahlhandel. Das anschließende Studium im Rechtswesen gibt er zu Gunsten seiner Vorliebe auf und schließt die Ausbildung zum Immobilienökonom an. In Dortmund sammelt er erste Berufserfahrung und wird schließlich 2009 für die LBS in Herdecke als Immobilienmakler tätig. 2014 steht dann der Schritt in die Selbstständigkeit unter eigenem Namen an. Der Geschäftsbereich erstreckt sich neben Herdecke über den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis, den Märkischen Kreis aber auch Dortmund, Unna und Bochum. „Mittlerweile kann ich den Immobilienmarkt im Umkreis von 50 Kilometern einschätzen und beurteilen“, sagt Sperz.
Dem gängigen Klischee des raffgierigen Maklers, der für wenig Arbeit viel Geld kassiert, widerspricht der 65-Jährige vehement. „Auch wenn das viele Menschen vielleicht nicht glauben mögen: soziale Verantwortung ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit eines Maklers. Vermehrt bekomme ich Anfragen von Kunden, die über das Jobcenter vermittelt werden, aber natürlich auch von Flüchtlingen. Da ist Fingerspitzengefühl und Verständnis gefragt. Unsere manchmal umständliche Bürokratie erschwert das noch weiter.“ Letztendlich müsse das Umfeld zum Kunden passen und umgekehrt. „Alles andere mündet in Ausschluss und Ghettoisierung.“
Das Thema Immobilienkauf und -verkauf an sich werde zu häufig auf die leichte Schulter genommen, sagt Sperz weiter. „Ich wünsche mir ein größeres Bewusstsein dafür, dass der Erwerb einer Immobile eine tiefgreifende Entscheidung im Leben eines Menschen darstellt. Manche nehmen sich für den Kauf eines neuen Autos extra frei, haben dann aber für eine Hausbesichtigung abends nur eine halbe Stunde Zeit.“
Kein Gedanke an Ruhestand
Mit 65 Jahren könnte man zumindest mal über den Ruhestand nachdenken. Fragt man Wolfgang Sperz danach, grinst er jedoch nur. „Das kommt nicht in Frage. Mein Beruf macht Spaß und hält mich frisch. Ich muss jeden Tag gedanklich fit und neugierig bleiben. Solange ich als Makler arbeiten kann, werde ich das auch tun.“ Hört man, mit welchem Eifer Sperz von seinem Beruf erzählt, glaubt man es ihm aufs Wort.