Herdecke. Griechisches Restaurant am Schiffswinkel: Andreas Deseris (27) und sein gastronomisch erfahrener Vater führen „Proto“ am Hengsteysee Herdecke.
Nach früheren Wortspiel-Versuchen wie Scifo Vincolo sollten Besucher der Gaststätte im Schiffswinkel dem neuen Namen wieder mal mehr Beachtung schenken. Seit Anfang Juni hat Andreas Deseris als Geschäftsführer das Restaurant am Herdecker Hengsteysee geöffnet. Es heißt „Proto“. Das verrät zweierlei: Da es sich um ein griechisches Wort handelt, ist die kulinarische Ausrichtung der mediterranen Küche geklärt. Übersetzt heißt es „Erstes“. Logische Erklärung: Der 27-Jährige betritt mit der Leitung seiner ersten Gastronomie Neuland.
Doch unerfahren ist der Grieche, der in Deutschland geboren wurde und hier auch aufwuchs, keineswegs. „Mein Vater Georgios verfügt über eine Jahrzehnte lange Erfahrung, war bzw. ist er doch an neun Restaurants in Nordrhein-Westfalen wie etwa in Hagen oder Dortmund beteiligt“, berichtet Andreas Deseris. Auch im Schiffswinkel wolle er mithelfen und seinen Sohn mit Rat und Tat unterstützen.
Fracksausen hat der Junior nicht, kennt der Dortmunder doch die Abläufe seit seiner Kindheit. „Ich hatte schon als kleiner Junge damit zu tun und habe kürzlich auch zwei Jahre bei meinem Vater gearbeitet.“ Trotz einer Lehre als Lagerlogistiker war der Weg in die Gastronomie quasi vorgezeichnet.
Klassiker, Fleisch, viele Vorspeisen
Bei der Speisekarte setzt er auf griechische Klassiker, auf typische Fleischgerichte und eine breite Vorspeisen-Auswahl. Einen modernen Eindruck will Deseris vermitteln, wobei er das Schiffswinkel-Restaurant schon aus seiner Kindheit kennt. Daher habe er nicht lange gezögert, um hier nach der Insolvenz des Vorgänger-Betriebs das große Haus zu pachten. „Das hat Potenzial, ich plane hier langfristig.“
Vor allem die Lage am Ufer und die unmittelbare Nähe zum viel befahrenen Ruhrtalradweg seien wichtige Standortfaktoren. Hinzu kommt der große Biergarten mit mehr als 200 Plätzen. Im Inneren mit mehr als 100 Sitzgelegenheiten wartete einiges an Arbeit auf Andreas Deseris und seine Mannschaft, die der Geschäftsführer noch ergänzen will. Das neue Team machte sich an die Umgestaltung der Wände, sorgte für andere Stühle inklusive einiger neuer Sitzecken und dekorierte um. In die Küche kam ein großer Grill, dort lasse sich aber auch einiges vom Vorgänger nutzen. „Insgesamt sind hier und da noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen“, so der 27-Jährige.
Aus für Vorgänger am 31. März
Wie berichtet, hatte die Pizzeria als Vorgänger-Betrieb nach vier Jahren das Restaurant nun am 31. März geschlossen.
Über soziale Netzwerke im Internet lässt sich das „Proto“ schon finden. „Die Kunden sollen hier zufrieden mit dem Gedanken weggehen, dass sie gerne mal wiederkommen“, sagt Andreas Deseris zu seinem gastronomischen Motto. Und klingt zuversichtlich angesichts der Lage am See und des Biergartens mit direktem Blick auf das Wasser. „Es gibt eigentlich nichts Besseres.“