Herdecke. . Mit neuer Managerin, neuer Platzpflege-Firma und neuer Gastronomie startet der Golfclub am Ackerweg in die neue Saison.

  • Die neue Managerin des Golfclubs, Inga Stollmann, spielt selbst seit 25 Jahren Golf.
  • In der Neun-Loch-Anlage sieht sie ein Modell der Zukunft.
  • Die Zielgruppen: Anfänger, Berufstätige und Ältere.

Neue Managerin, neues Platzpflegeunternehmen, neue Gastronomie – der Saisonstart ist für den Golfclub in Herdecke mit einigen Veränderungen verbunden. Wichtigstes Ziel von Managerin Inga Stollmann: Den Club am Ackerweg für die Zukunft zu rüsten.

Fast 15 Jahre hat sich die Betriebswirtin Heike Johannsen vor Ort um die Geschicke des Clubs gekümmert. Anfang März hat nun die Essenerin Inga Stollmann, seit 25 Jahren selbst aktive Spielerin, diese Aufgabe übernommen: „Ich habe Jura studiert und dann die Ausbildung zur DGV-Golfbetriebswirtin absolviert.“ Somit bringt sie nicht nur das betriebswirtschaftliche Know-How für diese Aufgabe mit, sondern auch den sportlichen Hintergrund. „Hier war nie einer, der auch zum Golfen eine Affinität hatte. Das Auge für den Sport fehlte ein bisschen“, meint Inga Stollmann. Ursprünglich habe sie in einer größeren Anlage arbeiten wollen, „aber ich fand es so charmant hier, dass ich hängengeblieben bin“.

Profil der Anlage schärfen

Vor dem Hintergrund allgemein sinkender Golfspielerzahlen und der Tatsache, dass in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen bereits Golfplätze geschlossen werden mussten, sieht Inga Stollmann ihre Aufgabe darin, das Profil der Anlage am Ackerweg zu schärfen, ihre Stärken auszubauen und die Kundenbindung zu verbessern. „Da gibt es noch Potenzial“, ist die neue Managerin überzeugt.

Bessere Bespielbarkeit auch im Winter

Seit März kümmert sich die Firma Sommerfeld, die deutschlandweit 35 Anlagen pflegt, auch um den Golfplatz in Herdecke.

Die Firma, bei der auch der bisherige Greenkeeper Thomas Lamla angestellt sei, schicke nun laut Inga Stollmann einmal im Monat einen Qualitätsmanager.

Sommerfeld werde auch die Bespielbarkeit des Platzes im Winter verbessern, wo etliche Löcher wegen der Topographie voller Wasser gestanden hätten.

Bei den aktuell 540 Mitgliedern sei die Fluktuation sehr hoch. „Wir haben viele Neue, aber auch viel Abgänge. Dass liegt daran, dass der Platz perfekt ist für Anfänger. Aber bessere Spieler wandern oft ab. Zum Beispiel zum Dortmunder Golfclub, der direkt vor der Tür liegt“, weiß Inga Stollmann. Für eine bessere Kundenbindung will sie den Service, der ohnehin schon sehr gut sei, weiter verbessern. „Unser Platz ist familiär und persönlich. Mit den Mitarbeitern, die stets ein offenes Ohr haben, will ich punkten. Sie sind das Herz dieser Anlage“, so die Managerin. Zudem habe sie einige Turniere mehr ins Programm aufgenommen – auch solche mit eher geselligem Charakter; denn sie binden Kunden.

Drei Zielgruppen

Nach wie vor seien Anfänger eine große Zielgruppe, wobei das Image noch immer ein Problem im Golfsport sei: „Viele haben Hemmungen vor dem ersten Schritt, aber bei uns gibt es keine Kleiderordnung und keine Tradition. Hier geht es total liberal und deutlich weniger elitär zu als in Dortmund“, versichert die neue Chefin. In dem Neun-Loch-Platz mit seiner vergleichsweise zentralen Lage und den kurzen Wegen sieht sie das Modell der Zukunft – auch für die zweite Zielgruppe, die Berufstätigen: „Hier kann man sich schnell zuhause fühlen und in der Mittagspause oder abends mal spielen. Man ist in eineinhalb Stunden durch, auf großen Plätzen ist fast ein ganzer Tag weg. Das wollen doch heute viele Leute gar nicht mehr.“ Zudem sei der Neun-Loch-Platz auch für die dritte Zielgruppe, die Älteren, gut geeignet, weil konditionell gut zu bewältigen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sei dies zudem eine interessante und wachsende Zielgruppe.

Erlebnistag für jedermann

Am Sonntag, 14. Mai, finden auf der Anlage am Ackerweg von 11 bis 16 Uhr ein kostenloser Golf-Erlebnistag für jedermann und ein kleines Turnier statt. Damit man einen Trainer zur Seite hat, sollte man sich anmelden unter Telefon 02330/973505.

Massimo Rossi kocht im „Bellini“

Neu eröffnet wurde kürzlich auch die Gastronomie am Golfplatz: Massimo Rossi und Sohn Fabrizio bieten im „Ristorante Vinobar Bellini“ traditionelle und saisonale italienische Küche an. Neben Fisch und Fleisch gehören dazu laut Massimo Rossi seine besonders beliebten Antipasti. In einem Teil des Restaurants und dem überdachten Teil der Terrasse serviert er Gerichte à la carte an eingedeckten Tischen.

Zudem gibt es auch – unter anderem für die Golfer – einen Bistro- und Biergartenbereich mit kleineren Gerichten. „Sylter Matjes oder Reibekuchen mit Räucherlachs gehören dazu“, erläutert Massimo Rossi, der selbst in der Küche steht. Montags ist Ruhetag. An den übrigen Tagen ist von 11 bis 23 Uhr durchgehend geöffnet. Im „Bellini“ können auch Hochzeiten, Firmenessen und andere Events stattfinden.