Wetter/Herdecke. . Auch wenn es lange nicht geregnet hat, sehen Förster den Wald in Wetter und Herdecke nicht in Gefahr. Einen Brand hat es aber schon gegeben.

Am Wochenende hat in Wetter das Unterholz an der Hagener Straße gebrannt, so dass die Feuerwehr ausrücken musste. Eine mögliche Folge der lang anhaltenden Trockenheit. Michael Börth, Fachgebietsleiter im Regionalforstamt des Landesbetriebes Wald und Holz, bleibt jedoch gelassen, wenn es um die Waldbrandgefahr geht. Die Redaktion hat ihm vier Fragen gestellt.

Was für Auswirkungen hat die Trockenzeit im Wald?

Michael Börth: Im Moment geht es mit der Trockenheit. Die Bäume treiben ja zur Zeit explosionsartig aus und bilden eine Art Sonnenschirm über dem trockenen Kraut des Vorjahres am Waldboden. Das führt dazu, dass sich weitere Austrocknungen am Boden in Grenzen halten. Ab Mitte der Woche wird es dann wieder unbeständiger, dann nimmt die Waldbrandgefahr ab.

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Welche Maßnahmen können getroffen werden?

Börth: Die Menschen dürfen im Wald nicht rauchen, sie dürfen kein Feuer machen, keine Autos abstellen und kein Glas wegwerfen, weil Scherben, wenn die Sonne scheint, wie ein Brennglas wirken können. Und auch ein heißer Motor oder Auspuff kann leicht trockenes Gras oder Blätter entzünden.

Ist die Waldüberwachung in den Trockenzeiten stärker?

Börth: In starken Trockenzeiten werden die Feuerwachtürme, die wir in einigen Waldregionen des Regionalverbandes Ruhr haben, mit Personen bestückt. Wenn jemand von dort aus eine Rauchwolke sieht, gibt er Blickrichtung und ungefähre Entfernung an den Nachbar-Wachturm weiter. Der wiederum gibt diese Daten ebenfalls an, und wo sich diese Maße treffen, dort muss die Feuerwehr hin. Ein positiver Effekt ist, dass inzwischen fast alle Menschen ein Handy haben und sie die Feuerwehr rufen, wenn sie irgendwo Rauch oder Flammen sehen. Die Nummer lautet: 112!

Wie vertragen die Bäume die Trockenheit?

Börth: Da können wir aktuell relativ gelassen bleiben. Wir hatten schon weit trockenere Frühjahre. Und in der nächsten Woche kommt eine Kaltfront, die wieder Regen bringen wird.