Herdecke/Witten. . Wie begegnet man Opfern und Helfern aus Krisengebieten? Dies thematisiert Dr. Tankred Stöber in einem Vortrag an der Uni Witten/Herdecke.
Unsichtbare Wunden - wie begegnet man seelisch Traumatisierten? Dieser Frage geht Dr. Tankred Stöbe von „Ärzte ohne Grenzen“ und Absolvent der Universität Witten/Herdecke am Donnerstag, 23. März, ab 20 Uhr in seinem Vortrag im Forschungs- und Entwicklungszentrum FEZ, Alfred-Herrhausen-Straße 44, in Witten nach.
Gewaltsame Konflikte und die Zunahme von Naturkatastrophen führen dazu, dass laut den Vereinten Nationen dieses Jahr mehr als 128 Millionen Menschen in 33 Ländern humanitäre Hilfe zum Überleben brauchen. Die meisten dieser Krisen, etwa die Vertreibung der Zivilbevölkerung aufgrund des anhaltenden Bürgerkrieges in Nigeria oder die humanitäre Notlage der Menschen in Somalia, finden bei uns kaum mediales Echo. So fällt es oft schwer, die Hintergründe von Menschen zu verstehen, die aus solchen Situationen nach Deutschland fliehen.
Ein besonderes, aber wenig beachtetes Thema sind die verheerenden seelischen Traumata, die viele Menschen in solchen Krisenherden jeden Tag erleiden. Außerhalb des Fokus der Weltöffentlichkeit widmet sich die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ auch diesem Aspekt. Was können, was müssen wir von den humanitären Helfern lernen? Wie begegnen wir Menschen aus anderen Kulturkreisen, die Unvorstellbares erleben mussten?
Paracelsus-Medaille
Um Antworten auf diese Fragen bemüht sich Dr. Tankred Stöbe. Er ist Mitglied des internationalen Vorstands von „Ärzte ohne Grenzen“. Für sein Engagement in vielen Einsätzen wurde er vergangenes Jahr mit der Paracelsus-Medaille, der höchsten Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft, ausgezeichnet.