Wetter. . Tankstellen sind ein heikler Einsatzort. Mehr noch als ein Feuer an den Zapfsäulen oder Kraftstoffpfützen fürchtet die Feuerwehr etwas anderes.
- Tankstellen sind ein denkbar ungünstiger Ort für ein Feuer
- Feuerwehrleute wissen das und haben dabei nicht nur die Zapfsäulen im Auge
- Gefahr lauert vor allem in Werkstätten – entsprechend üben die Wehren auch
Beim Brand einer Tankstelle hat jeder ein flammendes Inferno vor Augen. Der Brand auf dem Tankstellengelände an der Grundschötteler Straße aber ging glimpflich ab. Bei einem brennenden Auto ist das selbst neben den Zapfsäulen gar nicht so ungewöhnlich. Die wahren Gefahren lauern meist ein paar Meter weiter – wenn es an der Tanke auch eine Werkstatt gibt.
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Insgesamt sind Tankstellen natürlich schon gefährlicher als eine Rumpelkammer, bestätigt Christian Arndt, Sprecher der Feuerwehren im EN-Kreis, auf Nachfrage. Er sieht das „höhere Gefahrenpotenzial“. Das liegt vor allem an den brennbaren Flüssigkeiten, die in den Tanks schlummern und durch die Schläuche in die Autotanks kommen. „Die Entzündungsgefahr ist groß“, weiß Christian Arndt und verweist auf die Löscher, die an jeder Tankstelle für den Fall der Fälle vorgeschrieben sind.
Motorbrände sind durchaus keine Seltenheit. Schnell mal schmort ein Kabel durch, und bei etwas Pech qualmt es unter der Motorhaube hervor. Ausgerechnet beim Auffahren auf das Tankstellengelände war der Opel Tigra eines 25-jährigen Wetteraners in Brand geraten. Der Fahrer konnte sich aus dem brennenden Fahrzeug retten, für das Coupé kam jede Hilfe auch der Feuerwehr zu spät. Für sie war das vordergründig spektakuläre Feuer „ein gewöhnlicher PKW-Brand an einem ungünstigen Ort“, so Einsatzleiter Heiko Röhder. So entspannt konnte er die Lage aber erst sehen, als durchgedrungen war, dass die Tankstellen-Kassiererin den Notaus-Schalter betätigt hatte.
Damit ist die Verbindung zu den Tanks unterbrochen. Selbst wenn sich oben Kraftstoff entzündet, kann sich das nicht fortsetzen zu den Kraftstoffmassen unter der Erde. Auf dem Übungsgelände der Feuerwehren im Münsterland wird dann auch nicht speziell geübt, was für den Fall zu tun ist, dass ein Auto zwischen den Zapfsäulen brennt. Und doch gibt es neben einem nachgebauten Krankenhaus und einer Straßenbahn auch eine Kfz-Werkstatt, in der die Feuerwehrleute sich für besonders schwere Einsatzfälle wappnen sollen.
In den Werkstätten kommen nämlich oft Azetylenflaschen fürs Schweißen zum Einsatz, und die sind hoch gefährlich, wenn sie heiß werden, weiß Feuerwehrsprecher Christian Arndt zu berichten. Dazu passt, dass beim Einsatz an der Grundschötteler Straße – kaum war der Fahrzeugbrand gelöscht – mit einer Wärmebildkamera untersucht wurde, ob sich hier nicht Brandnester verborgen haben.
Zigarettenverbot aus gutem Grund
Vorläufig geschlossen
Die Total-Tankstelle an der Grundschötteler Straße 58 in Grundschöttel ist seit dem Feuer geschlossen.
Wann die Kundschaft wieder zum Tanken vorfahren kann, konnte die Unternehmenszentrale am Donnerstag nicht sagen.
Während es ganz außergewöhnlich ist, dass ausgerechnet auf einem Tankstellengelände ein Auto ausbrennt, sammeln sich häufiger auch größere Mengen Kraftstoff. Das kann von einem Leck im Auto oder bei der Zufuhr in der Zapfsäule stammen. Für diese Fälle ist die Feuerwehr vorbereitet. Und weil hier jeder Funke brandgefährlich sein kann, gilt grundsätzlich auf allen Tankstelle Rauchverbot.
Mit Wasser rückt die Feuerwehr einem brennenden Auto aufs Blech, aber auch mit einem Schaumzusatz. Der schwarze Rauch, wie er sich auch an der Grundschötteler Straße ausgebreitet hat, stammt von den vielen Kunststoffteilen im Wagen. Wird der Rauch dann weißlicher, hat sich Löschwasser dazwischen gemischt. Aus einem Liter Wasser werden 1700 Liter Wasserdampf, lautet die Rechnung. Was den weißen Rauch fast schon wieder zu einem guten Zeichen werden lässt.
Pkw-Brand in Grundschöttel
