Wetter/Herdecke/Witten. . Die Zahl der Wetteraner bei den Beratungsfällen der Verbraucherberatung bleibt stabil, in Herdecke gehen Zahlen zurück.

  • Im April 2015 wurde in Witten die Verbraucherberatung des Kreises eröffnet
  • Mobilfunkrechnungen, Kreditprobleme, Stromtarife – es gibt viele Aufgaben
  • Die Nachfrageaus Wetter nach Beratung ist stabil, aus Herdecke rückläufig

Die Rechnung eines Schlüsseldienstes, die von 70 auf über 450 Euro explodiert. Die gewonnene Traumreise, die sich nach Zahlung eines Sicherheits-Betrags von 96 Euro als Bluff einer Briefkastenfirma entpuppt. Das Engagement einer Agentur für Partnervermittlungen, die mehr als 2500 Euro für ihre Dienste in Rechnung stellt. Drei von rund 5700 Anfragen, mit denen sich die Verbraucherzentrale Ennepe-Ruhr in ihren Beratungsstellen in Witten und Ennepetal seit ihrer Eröffnung im April 2015 beschäftigen musste. Unter den Ratsuchenden: viele Bürger aus Wetter und Herdecke. Eine erste Bilanz der Arbeit zog jetzt Leiterin Alexandra Kopetzki.

Mobilfunkrechnungen machen Ärger

Zwei Mitarbeiterinnen stehen – unterstützt von einer Bürokraft – für die Beratung der Menschen an Ennepe und Ruhr zur Verfügung. Als Schwerpunkte der Arbeit haben sich im ersten Jahr unberechtigte Kosten auf Mobilfunkrechnungen, unberechtigte Inkassoforderungen, vermeintliche Reisegewinne und Schummeleien bei neuen Energielieferverträgen fremder Anbieter herausgestellt. Das Aufgabenspektrum sei aber insgesamt viel weiter gefasst: Geld- und Kreditprobleme, Immobilienberatung und Altersvorsorge, Pfändungshilfen, Probleme bei Umtausch, Garantie und Gewährleistung, Schummeleien bei Kaffeefahrten und auch Hilfe bei Energiesperren – sprich, wenn Haushalten der Strom abgestellt wird. Hier lobte Alexandra Kopetzki aber die gute und enge Zusammenarbeit mit den heimischen Versorgern im Ennepe-Ruhr-Kreis.

Darüber hinaus seien die Verbraucherschützerinnen regelmäßig mit Infoständen und Vorträgen kreisweit unterwegs und stellten sich dabei auf die regionalen Schwerpunktthemen ein. Mit 66 Prozent der Beratungen steht Witten derzeit in der Statistik ganz oben. Die Herkunftsorte werden nur bei der allgemeinen Rechtsberatung erfasst. Der Anteil der Wetteraner lag hier 2016 bei 5,23 Prozent und somit auf dem gleichen Niveau wie im Jahr zuvor. Aus Herdecke kamen nur noch knapp 2 Prozent der Beratungsfälle, im Jahr zuvor war der Anteil fast doppelt so hoch gewesen. Derzeit ist Witten die zuletzt eingerichtete und damit jüngste Beratungsstelle der Verbraucherberatung NRW.