Wetter. Einen Stern mehr pro Schulter und die deutsche Flagge auf dem blauen Hemd – Olaf Boenisch trägt schon die Uniform der Bundespolizei. „Ein ganz anderer Stoff“, sagt er schmunzelnd. Der Polizeihauptkommissar tauscht ab Ende Dezember für ein Jahr den Ennepe-Ruhr-Kreis gegen Georgien. Bis zu den Feiertagen arbeitet er noch in Wetter auf der Führungsstelle der Direktion Verkehr und feiert Weihnachten mit seiner Familie in Gevelsberg. Ab dem 27. Dezember ist Olaf Boenisch dann offiziell im Einsatz bei der multinationalen Friedensmission EUMM (European Union Monitoring Mission) in Georgien.

Einen Stern mehr pro Schulter und die deutsche Flagge auf dem blauen Hemd – Olaf Boenisch trägt schon die Uniform der Bundespolizei. „Ein ganz anderer Stoff“, sagt er schmunzelnd. Der Polizeihauptkommissar tauscht ab Ende Dezember für ein Jahr den Ennepe-Ruhr-Kreis gegen Georgien. Bis zu den Feiertagen arbeitet er noch in Wetter auf der Führungsstelle der Direktion Verkehr und feiert Weihnachten mit seiner Familie in Gevelsberg. Ab dem 27. Dezember ist Olaf Boenisch dann offiziell im Einsatz bei der multinationalen Friedensmission EUMM (European Union Monitoring Mission) in Georgien.

Menschenrechte im Blick

Allerdings dann wohl als „Ola“, sagt der Hauptkommissar lachend. Denn im Georgischen gebe es den Buchstaben F nicht. Überhaupt sei die Sprache sehr schwer zu lernen. „Ich habe mich erst mal auf Englisch konzentriert, das ist die Missionssprache“, erklärt Olaf Boenisch. Während spezieller Seminare konnte er seine Sprachkenntnisse auffrischen. „Ich hoffe, dass ich die Sprache oft anwenden kann“, sagt Boenisch.

Zahlreiche Seminare hat der Polizist in den letzten 1 ½ Jahren zur Vorbereitung besucht, war zudem bei gefühlten 1000 Arztbesuchen. „Das war der größte Aufwand, so viele Piekser und Impfungen“, erinnert er sich. Boenisch bestand den Gesundheits-Check. „Jetzt bin ich der 7-Millionen-Euro-Mann“, sagt er lachend. Die lange Bewerbungs- und Vorbereitungsphase wäre ohne die Unterstützung der Kollegen nicht möglich gewesen. „Da bin ich sehr dankbar für“, betont Boenisch. Einen Ersatz wird es für ihn in Wetter nicht geben, „das stemmen wir so“, sagt Dirk Happe, Leiter Direktion Verkehr, der seinen erfahrenen Kollegen zwar mit einem weinenden Auge gehen lässt, aber betont: „Wir stehen da voll hinter ihm und halten ihm den Rücken frei.“

Der ganze Aufwand lohnt sich, da ist sich Boenisch sicher: „Ich wollte schon immer ins Ausland und sehen, wie Polizisten dort arbeiten. Das erweitert den Horizont.“ Für ihn ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Die Tochter ist mittlerweile 18 Jahre, seine Frau, selbst Polizeibeamtin, steht hinter ihm.

Auch Landrat Olaf Schade ist von dem Einsatz überzeugt: „Ich bin stolz, dass Olaf Boenisch selbst so viel Engagement gezeigt hat. Denn es ist sehr wichtig, dass es Menschen gibt, die an der Friedensmission teilnehmen.“ Für die EU-Mission wird Boenisch von der Landespolizei an die Bundespolizei abgeordert, die wiederum dem Mandatsträger der Europäischen Union unterstellt ist. Monitoring, Grenzen sichern, auf die Einhaltung der Menschenrechte achten – spannende Aufgaben warten in dem Jahr auf den Beamten. Dass es ausgerechnet Georgien geworden ist, ist für ihn ein Glücksfall: „Ich freue mich sehr darauf, dieses schöne Land und die Leute kennen zu lernen. Das wäre bei anderen Einstätzen, wie in Afghanistan, nicht möglich.“

Sechs Wochen Georgien, zwei Wochen in der Heimat – das ist der Plan. Doch wie sich Dienstzeiten und der Sonderurlaub vor Ort konkret zusammensetzten, ist noch nicht klar. Auch acht Wochen am Stück seien möglich. „Sechs Hin- und Rückflüge werden bezahlt“, erklärt Olaf Boenisch. Doch auch in Georgien will er regelmäßig Kontakt zu Familie und Freunden halten: „Dank Whatsapp und Skype ist man doch nie so ganz weg.“ Angst hat er vor dem Einsatz nicht, aber „eine gehörige Portion Respekt.“

Wertvolle Erfahrung

Dass sich der Auslandseinsatz auch für seine Dienststelle im Kreis auszahlt, glaubt Polizeidirektor Klaus Menningen: „Es ist immer hilfreich, wenn Kollegen über den Zaun gucken. Gerade für Führungskräfte sind das wertvolle Erfahrungen. Olaf Boenisch wird seinen Weg gehen, wenn er wiederkommt.“

Aber erst mal steht ihm eine spannende Zeit in Georgien bevor. Zwei Kisten mit seiner Ausrüstung sind schon auf dem Weg, es kann also losgehen.