Herdecke. . In Herdecke gibt es Freude über vier Neueröffnungen und fünf neue Mitglieder der Werbegemeinschaft. Ein Sorgenkind gibt es allerdings auch.
- In der Herdecker Innenstadt eröffnen gleich mehrere neue Läden
- Das hebt die Stimmung bei der Werbegemeinschaft
- Sie kann sich zudem über einige neue Mitglieder freuen
Es tut sich was in der Herdecker Händlerschaft. Klingt abgedroschen, entspricht aber den Tatsachen. Einer Geschäftsaufgabe – wie berichtet hat das Nostalgie-Café „Zeitsprung“ in der Fußgängerzone nach wenigen Monaten aufgegeben – stehen vier Neueröffnungen gegenüber. Und auch die Werbegemeinschaft kann kurz vor Weihnachten frohe Botschaften verkünden, ist sie doch um fünf weitere auf nun 57 Mitglieder angewachsen.
„Wir haben einige dicke Bretter aufgebohrt“, sagt Einzelhändlerin Bettina Reichel. Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft sowie ihre Stellvertreter Marion Ambrosius-Schumacher und Optiker Claus Schölermann freuen sich zunächst einmal über Zuwachs. Waren es im Jahr zuvor noch zehn neue Mitglieder, ist nun die Hälfte willkommen. Prozentual gesehen und im Vergleich zu anderen Städten sei dies immer noch bemerkenswert.
Besonders froh ist die Werbegemeinschaft über den Beitritt von Phoenix-Fitness. „Damit haben wir das erste Mitglied aus dem Quartier Ruhraue gewonnen, wo ja sonst fast nur Filial-Betriebe ansässig sind“, sagt Ambrosius-Schumacher in Richtung Ute Schlecht, die die Inhaberin Daniela Klocke beim Fototermin vertrat. „Wir gehören seit April zur Werbegemeinschaft und erhoffen uns, dass wir bekannter werden und uns positiv darstellen können“, sagte die PR-Assistentin aus dem Fitness- und Gesundheitszentrum.
Eine langen Atem brauchte die Vereinigung der Herdecker Händler beim Eiscafé Rizzuti. Obwohl dieses schon seit 2003 am unteren Eingang der Fußgängerzone beheimatet ist, entschlossen sich die Eheleute Daniela und Pasquale Rizzuti erst Anfang 2016 zum Beitritt. „Vorher hat es nicht gepasst. Jetzt setzen wir auf eine gute Zusammenarbeit, zugleich wäre etwas mehr Belebung nach 18 Uhr in der Innenstadt wünschenswert“, so der Café-Inhaber.
Touristen nur bis Kampsträter Platz
Reichlich Zustimmung kommt diesbezüglich von den Betreiberinnen aus dem Rheinischen Hof. Nach positiven Gesprächen mit der Werbegemeinschaft hoffen auch Anne Krüger und Kirsten van Eickels auf eine stärkere Belebung der Fußgängerzone, die aus ihrer Sicht stiefmütterlich behandelt wird. „Durch den schönen Kampsträter Platz ist die Fußgängerzone leerer geworden.“ Ihre Gastronomie mit Hotel und Außenbestuhlung in der Hauptstraße 50 habe das schlechteste Ergebnis in den vergangenen fünf Jahren zu verkraften. „Die auswärtigen Gäste kommen von der Ruhr allenfalls bis zum Kampsträter Platz und nicht weiter, das ist frustrierend“, beklagt das Duo und hat die Hoffnung auf Besserung nicht aufgegeben. „Mit der Werbegemeinschaft können wir hoffentlich mehr erreichen als alleine.“
Darauf setzen auch die neuen Mitglieder Karin Schumacher vom Bio-Café „Erste Sahne“ ein Jahr nach der Eröffnung in der Fußgängerzone und Kathrin Gunkler-Egeler, die ihr Kinderzimmer-Geschäft in der (unteren) Hauptstraße 12 ebenfalls seit November 2015 betreibt. Beide waren beim Fototermin verhindert, sollen aber in Zukunft ebenfalls von der etwas veränderten Strategie der Werbegemeinschaft profitieren. „Wir haben den Schwerpunkt auf das Marketing gelegt, beispielsweise beim Winterzauber größere Plakate bedruckt, überregional etwa im Dortmunder Süden Flyer verteilt und auch die Optik zwecks Wiedererkennung vereinheitlicht, was auf unserer Internetseite zu sehen ist“, sagen Reichel und Ambrosius-Schumacher. Im Gegenzug verzichtete die Händlerschar auf Radio-Werbung und auf die Dienste des Dorfmeisters.
Die Feste der Werbegemeinschaft und die Mitglieder-Werbung stehen auch 2017 im Fokus. Potenzielle Neuzugänge sind das neu eröffnete Geschäft AK Matratzen in der Fußgängerzone, seit Samstag die Betreiber des Fitness-Studios Terra Sports zu Beginn der Neuen Bachstraße, ein paar Meter weiter das portugiesische Lokal Casa No 7 und das Regallädchen in der unteren Hauptstraße (beide öffnen im Januar).
Leerstand in Rathaus-Arkaden
Schwierig bleibt die Vermittlung von Ladenlokalen in den Rathaus-Arkaden. Kleiner Lichtblick: Imad El-Masri (Optik mit Stil), zugleich Schatzmeister der Werbegemeinschaft, erweitert dort sein Geschäft.