Wetter. . Auf Hof Hinnebecke wird die Suche nach dem richtigen Baum ein Familienereignis. Spende für Kinder
- Frischer kann ein Weihnachtsbaum nicht sein
- Auf Hof Hinnebecke kann er direkt geschlagen werden
- Übers Wochenende gab’s dazu jetzt noch Extra-Programm
Der Duft einer frisch geschmückten Tanne, der an den Festtagen das ganze Haus erfüllt – das gehört zu Weihnachten einfach dazu. Wie es riecht, inmitten einer Schonung aus Tausenden von Edel- und Nordmanntannen seine eigene zu schlagen, das konnten am Samstag die Gäste auf Hof Hinnebecke in Volmarstein herausfinden. Denn bei Iris Reschop und Hans-Jörg Beckmänning wird die Jagd nach dem Weihnachtsbaum zum unterhaltsamen Familienerlebnis – am Samstag sogar mit Glühwein, Waffeln und Foto mit dem Weihnachtsmann inklusive.
Viel Getümmel
Nicht nur in den Schonungen und bei den ordentlich präsentierten, bereits gefällten Bäumen war viel los. Regen Zustrom fand auch das Redaktionsmobil, das am Samstag von 11 bis 17 Uhr kostenlose Fotos mit einem Weihnachtsmann, genau genommen einer Weihnachtsdame anbot. Dazu gab es alkoholfreien Punsch oder Glühwein mit Schuss, der am Stand des Kinderschutzbundes, gespendet von der Westfalenpost. „Die Einnahmen dienen komplett der Arbeit mit den Kindern“, so Jörg Ruhrmann vom WP-Marketing.
Für die tüchtigen Holzfäller wurden außerdem selbstgemachte Waffeln und Bratwürste der Ruhrtal-Engel angeboten. Während einige Weihnachtsbaumjäger das erste Mal auf Hof Hinnebecke waren, andere kamen, um ihren Coupon aus der Tageszeitung einzulösen, war das Baumfällen für manch einen schon ein festes Ritual. „Wir kommen seit fünfzehn Jahren hier her. Die Bäume sind frisch und wir suchen sie uns selbst aus. Das ist Familientradition“, sagte Armin Rabe.
Alle Jahre wieder kommt auch die Verwandtschaft von Reschop und Beckmänning für „zwei Wochen Tannenbaumurlaub“ auf den Hof. Dann packen alle fünfzehn Familienmitglieder mit an. Die Bäume müssen nämlich nicht nur getragen, vernetzt und vermessen werden. Manche Besucher brauchen auch Beratungshilfe, etwa dabei, ob der Baum auch zum Weihnachtsschmuck passt, oder ob er groß, klein, rund oder schmal genug ist.
Hinter diesen unterschiedlichen Formen steckt nicht nur die Natur, sondern auch einiges an Arbeitsaufwand. Seit 25 Jahren verkaufen die Landwirte bereits Tannen, seit 16 Jahren pflanzen sie sie selbst an. Wie viel Mühe und Pflege in den Bäumen steckt, bis sie geschmückt im Wohnzimmer stehen und wie viele Jahre sie dann eigentlich auf den Nadeln haben, ist vielen oft gar nicht bewusst
56 Besuche beim Baum
„Wir pflanzen die Bäume ein, wenn sie circa 30 Zentimeter groß sind“, sagt Reschop. „Dann sind sie zwischen drei und vier Jahren alt“. Bis sie 1,50 Meter erreicht haben, also circa Weihnachtsbaumgröße, sind nochmals fünf Jahre vergangen. „Dann haben wir sie im Schnitt 56 mal besucht und gepflegt“, sagt Reschop. Die Bäume müssen gedüngt, von Unkraut freigeschnitten, die Spitzen korrigiert werden. Doch jeder habe einen anderen Geschmack und manchmal fänden auch die krummeren Bäume ein neues Zuhause – aus Mitgefühl.
150 Fotos mit dem Weihnachtsmann, knapp 150 Getränke und neun Liter Waffelteig später klang der Nachmittag um 17 Uhr aus. Acht Stunden Arbeit, aber auch Geselligkeit, Unterhaltung und fröhliches Beisammensein.