Wetter. Eine Wetteranerin hat Duschgel mit WC-Reiniger präpariert, um ihre Rivalin zu treffen. Das ist ihr gelungen. Vor Gericht tat ihr die Attacke leid.
- Die Motive waren Rache, Eifersucht und Liebeskummer
- Als Mittel diente WC-Reiniger in Duschgel und Shampoo
- Am Ende war die Reue groß und die Aktion auch noch teuer
. Die fatale Kombination aus Wut, Liebeskummer und Eifersucht veranlasste eine 33-jährige Frau aus Wetter zu einem gefährlichen Racheakt: Sie präparierte Pflegemittel im Bad ihres Ex-Freundes mit ätzendem WC-Reiniger. Der Plan ging auf und ihre Rivalin wurde erheblich verletzt. Der Wetteranerin brachte das jetzt ein Verfahren vor dem hiesigen Amtsgericht ein.
Sicherlich, die Art und Weise, wie sie betrogen und dann schwanger verlassen wurde, war unschön, sollte die Darstellung der jungen Frau aus Wetter den Tatsachen entsprechen. Ihre Retourkutsche jedoch nur als überzogen zu beschreiben, dürfte der Tat der 33-Jährigen aber auch nicht gerecht werden.
Vielmehr hätte das Ganze richtig bitter enden können. Im August erklärte sie sich bereit, in der ehemals gemeinsamen Wohnung auf eine Möbellieferung zu warten. Diese Gelegenheit nutzte sie, in das Duschgel und ein Shampoo im Badezimmer WC-Reiniger zu schütten. Auch tränkte sie die Kosmetiktücher ihrer Nachfolgerin mit dem Mittel. Als die arglose Geschädigte später zugriff, um Make-up zu entfernen, erlitt sie Hautverätzungen sowie Verbrennungen an der Hornhaut und einem Augenlid. Zum Glück nutzte das Paar nicht auch noch das präparierte Duschgel oder Shampoo.
Verlegen saß die Verantwortliche jetzt auf der Anklagebank und räumte ihre Schuld sofort ein: „Ja, ich gebe es zu, ich habe es gemacht. Ich weiß nicht warum. Das war eine bescheuerte Idee.“ Sie habe in der Wohnung gesessen, habe sich umgeschaut, habe überall Sachen der Nachfolgerin und Hinweise auf das neue Glück gesehen. „Da ist alles über mir zusammengebrochen – Wut, Trauer.“ Zwischenzeitlich habe sie sich entschuldigt. Auch sei sie bereit, Schmerzensgeld zu zahlen, betonte ihr Verteidiger. Richter Christian Potthast insistierte und wandte sich direkt an die Wetteranerin: „Letztendlich haben Sie mordsmäßiges Glück gehabt, dass das folgenlos verheilt ist.“ Das Opfer hätte auch erblinden können. Die Angeklagte selbst beteuerte am Ende noch einmal: „Ich kann nur sagen, dass es eine bescheuerte Idee war, und dass es mir wahnsinnig leid tut.“
Geldbuße und Schmerzensgeld
Das Geständnis, ihr Bedauern, ein bis dato offenbar vollkommen leeres Strafregister und die besondere Situation sprachen schließlich für sie, eine gewisse Hinterlist und kriminelle Energie gegen sie.
Wegen gefährlicher Körperverletzung durch Beibringung von Gift wurde sie zu sieben Monaten Haft auf Bewährung, 500 Euro Schmerzensgeld für die Geschädigte und 500 Euro Geldbuße verurteilt.