Wetter. Die Wahl des reformierten Pfarrers Bernd Becker zum Superintendenten des Kirchenkreises Hagen hat im protestantischen Leben Wetters Steine ins Rollen gebracht, die jetzt auch zu pfarramtlichen Veränderungen führen. ...
Denn mit dem Weggang Bernd Beckers wurde gleichzeitig die Pfarrstelle der reformierten Gemeinde eingezogen und nicht wiederbesetzt.
Zur Zeit versorgt dort Pfarrer Thorsten Christian Hansen als vom Kirchenkreis Hagen entsandter Pfarrer den Gemeindedienst. Der Haken daran: Eine evangelische Gemeinde ohne "gewählten" Pfarrer darf es nach dem Kirchenrecht gar nicht geben.
Eine solche Situation ist in der ev. Kirche von Westfalen kein Einzelfall. Die Kirchenleitung rät dann meist zu einer so gennannten "pfarramtlichen Verbindung": Der gewählte Pfarrer einer Nachbargemeinde bekommt Sitz und Stimme im Presbyterium. Im vorliegenden Fall ist dies Pfarrer Karsten Malz als gewählter Pfarrer der lutherischen Nachbargemeinde. Das Presbyterium der reformierten Gemeinde bleibt allerdings in seinen Entscheidungen juristisch und finanziell unabhängig. Das reformiert geprägte Gemeindeleben bleibt in allem wie gewohnt bestehen. Davon unberührt bleibt auch, dass Pfarrer Hansen weiterhin die seelsorgerliche und gottesdienstliche Arbeit in der reformierten Gemeinde versieht. Das lutherische wie das reformierte Presbyterium haben dieser Lösung bereits zugestimmt.
Da beide Gemeinden ohnehin schon seit langem im Gottesdienstleben wie auch verschiedenen Gemeindegruppen zusammenarbeiten, wird es im Alltag kaum erkennbare Unterschiede geben. Dies wird auch am kommenden Sonntag sichtbar, wenn der lutherisch-reformierte Posaunenchor sein 110-jähriges Jubiläum im Gottesdienst feiert.