Herdecke. (gau) Das Gröbste ist überstanden. Morsche Balken sind ausgewechselt, dass wacklige Dach trägt wieder. So langsam nimmt das historische Fachwerkhaus an der Hauptstraße 1 Formen an.

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Unstrittig gehört das Gebäude am Sackträgerbrunnen zu den bedeutendsten Bauwerken der alten Herdecker Innenstadt. Vor einigen Zeit kaufte Coskun Aynur das heruntergekommene Haus und machte sich an die Sanierung. Zunächst entkernte er alles und erlebte dabei so manche böse Überraschung: Wo auf der Rückseite eigentlich Fachwerk sein sollte, waren Balken nur aufgepinselt, das Dach drohte jeden Augenblick einzustürzen. Doch nach Monaten harter Arbeit ist ist die Fachwerk-Konstruktion nicht nur statisch wieder in Top-Form. Auch bautechnisch ist alles vom Feinsten: Die Fundamente ließen Coskun Aynur und sein Architekt Friedrich Beckschulze erneuern, die Schwellhölzer wurden ausgetauscht und sämtliche Gefache mit Lehmziegeln ausgemauert. Die mussten danach einige Zeit trocknen, doch jetzt kann es mit dem Verputzen weitergehen. Zunächst wird ein grober Putz aufgetragen, darauf kommen Holzweichfaserplatten zur Wärmedämmung, darauf ein feiner Lehmputz. Zum Abschluss wird alles wieder schwarz und weiß gestrichen.

Parallel läuft der Innenausbau. Mieter hat der Hausherr zwar noch nicht, doch könnte er sich für das Ladenlokal im Erdgeschoss eine Gastronomie vorstellen. Verschiedene Ebenen und zusätzliche Räume im Keller böten sich für eine Gaststätte geradezu an Und für die Obergeschoss sind auf jeweils hundert Quadratmetern Büros vorgesehen.

Zu den Kosten für die aufwändige Sanierung möchte Coskun Aynur nichts sagen. Nur so viel: "Es wird deutlich teurer, als geplant." Wenn es beim weiteren Ausbau keine bösen Überraschungen mehr gibt, soll das Haus Hauptstraße 1 im kommenden Jahr fertiggestellt werden.