Herdecke. . Bald heißt es im Schrabergbad „Wasser marsch“. Nach einer langwierigen Sanierung sollen die Schulkinder ab Februar wieder schwimmen können.

  • Das Schrabergbad soll nach jahrelanger Sanierung nun im Februar wieder öffnen
  • Bei den Arbeiten hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben
  • Planerin spricht vor allem den Fliesenlegern großes Lob aus

Ja, es hat länger gedauert. Und ja, es ist teurer geworden. Doch ein Vergleich mit dem Berliner Flughafen oder der Hamburger Elbphilharmonie würde dennoch hinken: Das Schrabergbad ist (fast) fertig, und die Sanierung hat die geplanten Kosten um fünf Prozent überschritten. „Das ist ein akzeptabler Wert“, sagte Hochbauplanerin Claudia Schulte jetzt im Ausschuss für Bauen, Planen und Verkehr.

Ein Projekt mit vielen Stolpersteinen sei es gewesen, das nun aber zu einem „schönen und nachhaltigen Ende“ komme. Schon bei den Ausschreibungen hatte es zu Beginn der Arbeiten gehakt. Für die Wärmedämmung des Betonplattenbaus gab es nur einen Anbieter und der verlangte „Mondpreise“. Ein Phänomen, mit dem sich die Verwaltung in den vergangen Monaten häufig konfrontiert sieht. „Die Firmen sind bis oben zu“, sagt Schulte.

Also werden Angebote zu Preisen abgegeben, die erwarten lassen, dass man den Zuschlag nicht bekommt. Oder dass er besonders lohnend ist. Auch bei den Fliesenarbeiten – einem der größten Posten bei der Badsanierung – habe es Probleme bei der Ausschreibung gegeben. Und zwar mit der Eignung der Anbieter. „Ein Anbieter hat uns seine Referenzen auf Nachfrage handschriftlich auf einen Din-A-4-Karoblatt eingereicht“, stellte Schulte den Ausschussmitgliedern die Probleme bei der Vergabe dar. Zwei weitere Anbieter gaben ihre Referenzen nicht rechtzeitig ab, Bieter vier hatte keine Erfahrung mit solch großen Objekten.

Außenanlagen noch in Arbeit

Zu so viel fehlendem Glück kam dann auch noch Pech dazu, als sich bei einer Probefüllung herausstellte, dass Abläufe erneut abgedichtet werden mussten. Doch jetzt sei man auf einem guten Weg, versuchte Claudia Schulte den Ausschussmitgliedern nach vielen negativen Meldungen in der Vergangenheit nun Positives zum Schrabergbad zu übermitteln. Lob gab es für den letzlich beauftragten Fliesenleger, der die Aufgabe hatte, das Bad mit den Maßen 8,01 mal 16,66 Meter zu übergeben. „Wir haben nachgemessen, es stimmt auf den Millimeter“, berichtete Schulte. Derzeit wird der Hubboden in das Becken eingebaut, der während der Bauzeit ausgelagert war. Ein aufwändiges Unterfangen, da für den Einbau das gesamte Becken nochmals mit Holz ausgekleidet werden muss. „Eine Spindel für den Boden wiegt allein 150 Kilo, da müssen wir den Boden auf jeden Fall schützen“, so Schulte.

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Parallel finden kleinere Fliesen- und Malerarbeiten statt. Auch die Außenanlagen müssen noch fertiggestellt werden. In den letzten Wochen des Jahres soll dann das Mobiliar auf- und eingebaut werden. Zudem wird das Becken mit Wasser gefüllt. Ab dem 9. Januar sollen dann Haus- und Schwimmmeister in die neue Technik eingeführt werden, so dass mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres das Bad endlich wieder zur Verfügung stehen soll.

In Zukunft Energie sparen

1,45 Millionen Euro sind in den vergangenen drei Jahren investiert worden. Das meiste floss in die Sanierung des Bades inklusive Dach, ein Teil in Arbeiten an der angrenzenden Schule und Turnhalle. Teurer als geplant wurden die Fliesenarbeiten (+65 000 Euro) und die Betonsanierung des Beckens (+12 500 Euro). Aber: Der Betrieb des Bades werde in Zukunft günstiger, da Dämmung und neue Technik für Energieeinsparung sorgen würden.