Wengern/Herdecke. . Die Gastronomie mit schwedischer Note zieht um vom Golfplatz in Ende ins Hotel Henriette Davidis in Wengern. Der gute Ruf soll gleich mitkommen.
- Seit Mai 2013 gab es das Restaurant „Kerstins“ am Golfplatz in Ende
- Jetzt ziehen Kerstin Scheufen-Hanke und ihr Mann Klaus Scheufen um
- Am Mittwoch eröffnen sie das „Svensk Restaurang“ im Hotel Henriette Davidis
Die ersten Gäste am neuen Standort sind die Stammgäste der alten Adresse: Das Restaurant von Kerstin Scheufen-Hanke ist vom Golfplatz in Ende umgezogen nach Wengern – ins Hotel Henriette-Davidis. Morgen geht’s los.
Viel Zeit für den Umzug hatten Kerstin Scheufen-Hanke und ihr Mann Klaus nicht. Aber sie hat gereicht, dem Gastraum des traditionsreichen Hotels eine neue Note zu geben. Klaus Scheufen hat gezimmert, damit die Trinkgläser einen Regalplatz finden, und die Namensgeberin für das Restaurant hat zu Nadel und Faden gegriffen. „Ein bisschen handwerkliches Geschick bringen wir mit“, sagt sie und blickt auf die Eckbank-Polster im blau-weißen Streifenmuster.
Guter Ruf im Revier
Blau und nordisch, dieser Einschlag gefällt ihr. Daher das skandinavische Muster von tatsächlich skandinavischen Stoffen. Dafür ist sie extra nach Köln gefahren. „Ich wollte das hell haben“, erklärt sie auch die weißen Stühle, die sie für den Standort Wengern angeschafft hat. „Kontraste gehen auch“, bringt sie sogar das neue Mobiliar und das steinerne Gewölbe zusammen.
Schweden hat es ihr angetan. Ihr beruflicher Werdegang hat die gelernte Hotelfachfrau und Betriebswirtin zufällig zu schwedischen Arbeitgebern geführt. Und auch Privat gibt es eine Verbindung. Der Bruder von Klaus Scheufen lebt in Stockholm. Einmal im Jahr atmet das Paar in Schweden durch. Und auch jetzt, nachdem klar war, dass es keinen weiteren mauen Winter am Golfplatz mehr geben wird, sind die beiden erst einmal für eine Woche nach Norden gefahren. Auf der Rückreise steckten zahlreiche Ideen mit im Gepäck.
Das neue „Svensk Restaurang by Kerstin“, so der internationale Name des Restaurants, macht bereits zur Kaffeestunde auf. Den Kuchen backt die Inhaberin. Bleiben soll es bei bezahlbarer Hausmannskost. Aber zu den Wochenenden hin verspricht Kerstin Scheufen-Hanke „saisonale und von Wildkräutern begleitete Menüs“. Den Schweden spricht sie eine der gesündesten Küchen weltweit zu. Weil sie nicht jeden Tag Fleisch essen, weil sie viel draußen sind und weil sie die Gaben der Natur vom Wegrand weg gleich mit in die Küche bringen.
2013 hat das Kerstins am Golfplatz aufgemacht, gar nicht so weit weg von der Wohnung des Paars. Mal ist der eine, mal die andere auch zu Fuß gegangen. „Aber zusammen hat’s nie geklappt“, sagt Kerstin Scheufen-Hanke. Entweder musste Ware mit dem Wagen transportiert werden, oder sie hatte ihr „Büro“ mit Laptop im Aktenkoffer dabei.
Sie und ihr Mann sind die Dauerbesetzung in der Henriette, dazu kommt in der Regel eine Servicekraft, sonntags auch eine zweite. Viele alte Gesichter werden am neuen Ort dabei sein. Kerstin Scheufen-Hanke hat sich „total gefreut“, dass so viele Mitarbeiter mit nach Wengern wollten. Einige sind noch Schüler und müssen jetzt den Papa als Fahrdienst nach Wengern in Anspruch nehmen. Mitnehmen möchte Kerstin Scheufen-Hanke aber auch den Ruf, den sich das Kerstins in Herdecke erkämpft hat. Auf einem Tisch im Restaurant liegt das Heft „Dortmund geht aus“. Das Kerstins in Ende steht auf Platz 1. Und in „Das Ruhrgebiet geht aus?“ Da steht das Kerstins für „Aufbruchstimmung an der Ruhr.“