Wetter. . Der Praxistag Technik bei Bleistahl macht auf vielversprechende Berufsfelder aufmerksam. Schüler aus Wetter und herdecke nutzen die Chance.
- Bei Bleistahl in Wengern war „Praxistag Technik“
- Schüler aus Wetter und Herdecker nutzten die Chance
- Technische Berufe bieten große Chancen, lernten sie
In die Zukunft investieren. Welches Unternehmen möchte das nicht? Obwohl die Automatisierung von Arbeitsprozessen und somit auch Technik in nächster Zukunft voraussichtlich eine immer prägendere Rolle einnehmen wird, bieten viele Schulen keinen Technikunterricht an. „Um die Schüler trotzdem möglichst früh für technische Berufe zu begeistern, bieten wir den Praxistag Technik bei Bleistahl in Wengern an“, erklärt Vanessa Rudolph vom zdi-Netzwerk, die den Informationstag organisiert hat.
Und das Projekt hat sich herumgesprochen. „Dieses Jahr waren erstmals auch Herdecker Schulen vertreten“, hebt der geschäftsführende Gesellschafter Ekkehard Köhler positiv hervor. Den Schülern zu erklären, was hinter den Berufsbezeichnungen steckt und welche Berufe es in dem Unternehmen gibt, sei das Hauptziel. Alle technischen Übungen werden dabei spielerisch und praxisnah umgesetzt.
Insgesamt 36 Schüler des Friedrich-Hakort-Gymnasiums, der Realschule am Bleichstein und der Sekundarschule am See beteiligten sich an der Aktion. Die Anmeldung war freiwillig, und auch den Workshop konnten sie sich selbst aussuchen. „Das Konzept mit der Workshopstruktur hat letztes Jahr wunderbar funktioniert, deshalb haben wir das auch beibehalten. Die Nachfrage der Schulen war genau so groß wie im letztem Jahr, und die Anzahl der Plätze war ruckzuck vergeben. Das mag auch daran liegen, dass die Region hier sehr technisch geprägt ist“, berichtet Rudolph erfreut. Im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem fast zwei Drittel der Teilnehmer weiblich waren, kamen dieses Mal weniger Mädchen zum Praxistag. In Gruppen von zwölf Personen konnten die Schüler Legoroboter programmieren, eine Maschine so voreinstellen, dass sie die Einzelteile für den Bau eines zusammensteckbaren Würfels ausschneidet und eine Taschenlampe selbst bauen. Alle Workshops werden vom zdi zusammen mir dem Unternehmen individuell auf die Schülergruppe abgestimmt. Dabei kam es auf das Alter und den Wissenstand an.
Schüler - Praktikant - Azubi
Der Praxistag Technik lief dieses Mal parallel zum laufenden Betrieb des Unternehmens Bleistahl, so dass nur Schüler der Jahrgangsstufe acht vertreten waren. Im Vorjahr kamen auch Kinder der vierten Klasse zu Besuch, doch das hätte die Kapazität des Unternehmens bei laufendem Betrieb überfordert. „Uns ist es ganz wichtig, die Kinder frühzeitig zu begeistern, und wir werden auch wieder für die Jüngeren etwas anbieten, allerdings steht dafür noch kein Termin fest“, macht Rudolph allen kleinen Technik-Tüftlern Hoffnung. Die Schüler waren alle mit Feuer und Flamme dabei. Sobald alle ihre Werkmaterialien zusammengesucht hatten, konnte es losgehen. Schlagartig trat hochkonzentrierte Stille ein.
„In unserer Schule belege ich zwar einen Technikkurs, aber da konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Arbeit mit Holzmaterialien. Unserer Lehrer hat uns gesagt, dass uns dieser Exkurs noch stärker motivieren könnte. Deshalb haben meine Mitschüler und ich uns dafür entschieden, mitzumachen, und wir fanden die Aktion gut“, erklärt David Mkrtchyan die Gründe für seine Teilnahme. „Was uns am Herzen liegt, ist, dass die Schüler sich ausprobieren können und die Chance bekommen, herauszufinden, ob der Beruf für sie geeignet ist. Wenn sie diese Frage am Ende des Tages mit Nein beantworten, dann ist trotzdem etwas gewonnen, denn dann haben sie es frühzeitig gemerkt. Für die Übrigen war der Tag möglicherweise eine Initialzündung auf ihrem Weg der Berufsorientierung“, erzählt Ausbilder Helmut Friedrich. Es sei auch schon vorgekommen, dass Schüler nach dem Praxistag ein Praktikum bei Bleistahl begonnen haben. Auch potenzielle Interessenten für eine Auszubildung seien manchmal mit dabei.
„Ich kann es mir gut vorstellen, dass ich später mal in diesem Bereich arbeite, weil ich mich sehr für Technik interessiere und gerne bastele.“ Dass das ein Berufswunsch mit Perspektive ist, ist sich Helmut Friedrich sicher: „Arbeitsprozesse vor allem bei Massenproduktionen werden in Zukunft immer mehr automatisiert und dadurch auch benutzerfreundlicher werden, denn ständig wiederholende Arbeitsprozesse machen die Menschen unzufrieden. Insofern ist der Einsatz von modernen Maschinen sehr bedienerfreundlich. Dass wir die jungen Menschen jetzt an diese Techniken heranführen, ist daher auch eine Investition in die Zukunft.“