Herdecke. . „Montags im Büro“ heißt die Komödie von Karl Hartmann, die jetzt am Stiftsplatz Premiere feierte. Das Publikum hatte seinen Spaß.

  • „Montags im Büro“ feierte am Stiftsplatz Premiere
  • Karl Hartmann hat die Komödie geschrieben und Regie geführt
  • Am Ende gab es tosenden Beifall

Greta Güldenstern, die sonst so arbeitstüchtige und scheinbar etwas biedere Chefsekretärin, dreht sich peinlich berührt mit dem Telefon am Ohr von ihren Kolleginnen weg. Sie muss ihrem Mann Gerd nun bereits zum dritten Mal flüsternd erklären, wie das Wäschewaschen funktioniert. Das Publikum, vor allem der weiblichen Teil, prustet vor Lachen. Der Premierenabend im Theater am Stiftsplatz macht Muskelkater; denn Spaß ist da – und das die ganze Vorstellung hindurch.

Mitreißende Schauspieleinlagen

Regisseur Karl Hartmann hat in seiner selbst geschriebenen Komödie „Montags im Büro“ Szenen verarbeitet, die jeder kennt, vor allem jene, die selbst in Büros arbeiten: Der Chef, der zwar die Firma leitet, aber seinen Computer nicht selbst einschalten kann, die Lästereien unter Kollegen und Liebeleien im Fahrstuhl, die beliebten Mettbrötchen auf der Betriebsfeier. Mit ihren unterschiedlichen Charakteren treiben die beiden Sekretärinnen und eine Auszubildende diesen klassischen Büro-Alltag gekonnt auf die Spitze. Zunächst scheint es, als hätten die drei Frauen nicht viel mehr gemeinsam als die Arbeit für die Textilienfirma Novatex.

Da ist zunächst die Fingernagel-feilende, selbstbewusste Sekretärin Bianca Bruckner – routiniert gespielt von Fenja Rothe. Ihre Vorgesetzte ist Greta Güldenstern, überzeugend interpretiert von Nina Herzig. Komplettiert wird das Trio von der redseligen und etwas naiven „Azubine“ Elli Elflein, mitreißend gespielt von Alina Boldt. Infolgedessen mangelt es zunächst nicht an Sticheleien, Tränenausbrüchen und genervt rollenden Augen, als die Sekretärinnen sich ihrem routinierten Büroalltag widmen, in dem einige Gegensätze aufeinander prasseln. Peu à peu erwecken die Schattenseiten und komischen Momente der Büroarbeit jedoch die Solidarität der Angestellten. So arbeiten sie bald nicht mehr nur gegeneinander, sondern miteinander. Vor allem bei dem Thema Männer, für alle drei Angestellten ein wunder Punkt, entdecken sie ihre Gemeinsamkeiten und den Zusammenhalt. Das Publikum kicherte und lachte bei der leichten Komödie durchgehend ausgelassen mit, fand sich in einigen Situationen selbst wieder. Dass hier und da im Eifer des Gefechts auf der kleinen Bühne schon mal ein Requisit fast umgestoßen wurde und das Lachen für beide Seiten ziemlich ansteckend sein kann, nahmen die Schauspielerinnen und das Publikum mit Humor.

Zum Schluss gab es tosenden Beifall für leidenschaftliche und mitreißende Schauspieleinlagen, rasante und markante Dialoge, souveräne Spontaneität und vor allem eines: durchweg gute Unterhaltung.