Wengern. . Jede Menge aufpolierter Oldies gab es am Sonntag beim 12. Oldtimer-Treffen des MSC Wengern zu sehen. Selbst Mopeds knatterten über den Hof der Firma Stawett.

  • Oldie-Treffen findet zum 12. Mal statt
  • 150 Fahrzeuge kommen nach Wengern
  • Hupmobile ist ältestes Fahrzeug

Nicht nur Mensch und Tier kamen an diesem Wochenende mächtig ins Schwitzen. Auch die Motoren der alten Schätzchen beim Oldtimertreffen auf dem Gelände der Firma Stawett in Wengern liefen ordentlich heiß. Zum 12. Mal hatte der MSC Wengern dazu eingeladen.

Es war ein Kommen und Fahren auf dem heißen Pflaster. Nebenein­ander waren über 150 Oldtimer – Pkw, Motorräder, Mofas und Traktoren – von ihren stolzen Besitzern geparkt worden. Zuvor hatten diese sie liebevoll hochglanzpoliert. Ein „Eyecatcher“ nach dem anderen kam auf das Firmengelände gefahren und jeder einzelne Wagen erntete begeisterte Blicke. Farbenprächtig zeigten sich die zum Teil aufwändig restaurierten Karosserien.

Blass aussehen ließ ein Fahrzeug eine Reihe von älteren Porsche-Modellen: eine BMW-Isetta 250 in Hellblau, Baujahr 1960. Mit 12 Pferdestärken bringt sie es auf eine Geschwindigkeit von 85 Stundenkilometer – bergab mit Rückenwind.

Ein wahres Schlaglochsuchgerät

Als der groß gewachsene Gerd Blombach (70) aus Remscheid die Fahrertür, an der das Lenkrad befestigt ist, nach vorne öffnet und aussteigt, staunen vor allem die jüngeren Besucher. Denn das Fahrzeug ist heute selten zu sehen. „Sie war mein erstes Auto und damals schon toll. Familien sind damit sogar zum Camping gefahren. Das kann man sich heute nur schwer vorstellen. An sich fährt sie sich ganz gut. Allerdings bei unseren Straßenbedingungen macht es oft wenig Spaß. Denn die schmale Isetta ist wahres Schlaglochsuchgerät“, sagt Blombach und schmunzelt dabei. Immerhin der Verbrauch kann sich sehen lassen: Fünf Liter auf einer Strecke von 100 Kilometern.

Glänzende Augen vor Freude bekamen Liebhaber von Fahrzeugen aus vergangener Zeit beim Hupmobile aus dem Jahr 1910, das Günter Kleen aus Hasslinghausen mitgebracht hatte; eins von fünf in seinem Besitz. „Es ist mein erster Oldtimer. Seit 17 Jahren habe ich das Fahrzeug. Ich bin oft damit unterwegs. Angst, dass etwas passiert habe ich nicht. Denn dann müsste ich es ins Museum zurück stellen lassen“, sagt der Maschinenbau-Ingenieur. „Es hat 20 PS, wiegt 650 Kilogramm, einen Vier-Zylinder-Reihenmotor und war im Vergleich zu anderen Fahrzeugen leicht anzukurbeln. Und es hat nur zwei Gänge. Einen, mit dem man vorwärts fährt und einen Rückwärtsgang.“ Leicht zu bedienen also und darum, so Kleen, „in der damaligen Zeit ein beliebtes Auto bei den Frauen.“