Herdecke. .
In Anlehnung an einen Werbespruch könnten Radfahrer sich fragen lassen: Trittst du noch oder nutzt du schon elektrische Hilfe? Sicher ist: E-Bikes und Pedelecs sind weiter auf dem Vormarsch. Das weiß auch die Radsportabteilung des TuS Ende, die sich seit dem Frühjahr intensiv mit den neuen Möglichkeiten beschäftigt. Zwecks professioneller Unterstützung fragten Senioren bei der Polizei an, ob diese nicht mal bei einer Testfahrt auf Besonderheiten hinweisen könne.
Das übernahm gestern Jörg Reifenschneider von der Verkehrsunfallprävention/Opferschutz. Der Hauptkommissar aus Wengern ist schon länger mit einem motorisierten Fahrrad unterwegs und kann daher auch die Tücken der neuen technik gut einschätzen.
Helmpflicht und routiniertes Bremsen
Er begrüßt Anfragen wie jene aus Ende, wo der TuS-Radsportabteilung rund 40 Mitglieder angehören. „Wir verzeichnen durch die E-Bikes mehr Radfahr-Unfälle. Das kann aber auch daran liegen, dass wieder mehr Leute mit Rädern unterwegs sind. Das trifft auch auf Wetter und Herdecke zu, wo sich ja die Strecken am Fluss besonders anbieten.“ Daher lag es nahe, dass die neunköpfige Gruppe – allesamt mit Helmen auf dem Kopf – vom Bleichstein zum Hengsteysee fuhr, um dort etwa die Gefahr der Schienen und zudem auf dem Ruhrtalradweg herausfordernde Stellen einschätzen zu können. „Grundsätzlich gilt natürlich, gerade bei reichlich Fußgängerverkehr die Geschwindigkeit anzupassen und diese gerade mit den E-Bikes nie zu unterschätzen“, so Reifenschneider. Durch die Motorunterstützung sind demnach 25 km/h ebenso keine Seltenheit wie eine zusätzliche Anschubhilfe von sechs Kilometern pro Stunde mit einem Pedelec. Das sollten auch Senioren beachten.
Auch die zum Teil hydraulischen Bremsen lassen sich mitunter nicht mit jenen an konventionellen Rädern vergleichen. Entsprechend wichtig seien Erfahrungswerte im Umgang mit dem Zweirad. „Man sollte ein Gefühl dafür entwickeln“, sagt der Polizist. Auch in seiner Behörde gebe es immer mehr Bestrebungen, den Kollegen wie Bezirksbeamte E-Bikes zur Verfügung zu stellen. Während es in Großstädten richtige Fahrradstaffeln gibt, könnte bald auch ein Herdecker Polizist mit einem neuen Rad unterwegs sein.