Wetter. . Die Liste der nötigen Maßnahmen und Investitionen für Wetters Spielplätze ist lang. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern auch um Ideen und Konzepte.
Themenspielplätze für Piraten und Prinzessinen, naturnahe Spielflächen unter Bäumen und vielseitige Spielgeräte aus Naturmaterialien sind aktuelle Trends, wenn es um Spielplatzgestaltung geht. Ein schönes Bild. Doch die Realität sieht in vielen Städten anders aus: Es herrscht Sanierungsstau, Spielgeräte werden abgebaut, Spielflächen gesperrt. Auch in Wetter wurden Spielplätze aufgegeben oder zurückgebaut. Und ein Großteil der Geräte und Flächen ist erneuerungsbedürftig
Aktuell gibt es 31 Spielplätze in Wetter, vom Mini-Spielplatz an der Schöntaler Straße in Alt-Wetter über den von der Fläche her großen Heilken-Spielplatz in Grundschöttel bis hin zum Mühlchen in Wengern. „Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist das Angebot ausreichend“, sagt Jens Holsteg, Sprecher der Stadtverwaltung. „Aber es besteht in qualitativer Hinsicht Investitionsbedarf.“
130 000 Euro zur Verfügung
Und das an manchen Stellen ganz offensichtlich. Beispiel Bismarckstraße: Die Rutsche ist gesperrt, das Schaukelgerüst hält nur noch die Haken vor, der Kletterturm ist nicht benutzbar. „Attraktiv ist das nicht“, betont Ralf Blomberg. Der Wetteraner ist seit rund 15 Jahren Spielplatzpate – einer von insgesamt 30 ehrenamtlichen in der Stadt. Er fährt seit April letzten Jahres zu unterschiedlichen Tageszeiten verschiedene Spielplätze ab. Das Ziel dieser Analyse: Welche Spielplätze werden genutzt? Wie viel? Und von wem?
Die ersten Ergebnisse hat er dem Unterausschuss „Spielplätze“ der Stadt bereits vorgestellt. Bis zum Sommer 2016 setzt der 62-Jährige die Überprüfung mit Fokus auf den Spielplätzen fort, „die zur Disposition gestellt werden“: Gartenstraße, Eilper Höhe und Am Loh. Die Überprüfung des Spielplatzes an der Bismarckstraße hat Ralf Blomberg allerdings eingestellt: „Um feststellen zu können, ob ein Spielplatz genutzt wird, muss zumindest auch ein Mindestmaß an Spielgeräten da sein.“
„Qualität vor Quantität“ lautet das Motto, mit dem die Stadt ihre Spielplätze aufwerten und trotz knapper Kassen in Zukunft attraktiver gestalten will. Dafür erstellt die Verwaltung derzeit ein Spielplatzkonzept, das den Investitionsbedarf der nächsten Jahre ermitteln soll. Allein 2016 werden laut Stadtverwaltung 170 000 Euro für die Unterhaltung der Spielplätze veranschlagt. „Investive Mittel stehen in Höhe von 130 000 Euro zur Verfügung“, so Holsteg. Darin eingerechnet sind 70 000 Euro aus dem Verkauf der ehemaligen Spielplatzfläche Bergstraße.
Die Liste der nötigen Maßnahmen und Investitionen ist lang und reicht von neuen Beton-Elementen an der Skateranlage über eine Modernisierung des 30 Jahre alten Kleinkinderbereichs am Spielplatz Alter Friedhof bis hin zu einem neuen Fallschutz unter dem Kletterseilgerüst an der Bergschule.
Spielverhalten hat sich geändert
Steht das Konzept der Verwaltung, sollen die weiteren Schritte in den Gremien erläutert werden – vom Unterausschuss Spielplätze über die Spielplatzpaten bis hin zum Jugendhilfeausschuss. Ralf Blomberg liegt eine konstruktive und nachhaltige Lösung am Herzen, so wie sein langjähriges Engagement für die Spielplätze in der Stadt. „Das Spielverhalten der Kinder und die Konzepte für Spielplatzgestaltung haben sich geändert“, sagt Blomberg und schwärmt von einem neuen Spielplatz, der jetzt in Bochum entstanden ist – mit Spielgeräten, die in einer Art Rundlauf aufeinander aufbauen. „Da muss sich auch bei uns was tun.“
Eine Ansicht, die auch die Stadtverwaltung teilt: „Selbstverständlich fließen in die Erarbeitung des Spielplatzkonzepts auch entsprechende neue und moderne Konzepte mit ein“, so Jens Holsteg.