Volmarstein. Rund 80 Besucher kamen zur feierlichen Einweihung des neuen Heimatmuseums in Volmarstein. Ganz so leicht ging’s aber nicht zur Geschichte.

Kurz vor der Eröffnung des Heimatmuseums war Georg Leber ganz aus dem Häuschen. Der Ausstellungs-Koordinator hatte aber auch einen besonderen Grund zur Freude: Zur Eröffnung hatte Karl-Heinz Rabe dem Heimatverein Schilder geschenkt, mit der Aufschrift „Carl Winzerling, Volmar­stein-Ruhr“. Für die heimischen Geschichtsforscher schloss sich damit ein Kreis: Winzerling hatte den Heimatverein im Jahr 1904 gegründet.

Ein sehr passendes Geschenk also zur Eröffnung des Museums, das mit 10 000 Euro von der NRW-Stiftung gefördert wurde. In dem historischen Gebäude an der Hegestraße reiht es sich ein in eine Sammlung zahlreicher Gegenstände, die der Heimatverein dort in den vergangenen zehn Jahren angesammelt hat. Der neue Raum, in dem nun das Museum eingerichtet wurde, bietet endlich die Gelegenheit, mehr davon der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Wir haben hier einige Spezialitäten zu zeigen, zum Beispiel die originale Gussheizung aus dem Büro von Carl Winzerling“, erzählt Georg Leber.

Der Schwerpunkt der ersten Ausstellung liegt auf den Schlössern und Burgen der Stadt – wobei mit ersterem die kleinen Metallgegenstände gemeint sind, mit denen man Türen verschließen kann. Dazwischen finden sich aber auch immer wieder besondere Einzelstücke wie Amtsstempel und eine Prägemaschine aus der Zeit, als Volmarstein noch eigenständig war.

Unermüdlicher Einsatz des Vereins

Ein optisches Highlight hat Leber direkt am Eingang platziert: In eine Ziegelmauer baute er ein Fenster ein, durch das man symbolisch auf die Burg blicken kann. Bei gedämmtem Licht schimmert sogar das Mondlicht herein. „Das ist mit original Schindeln vom Geburtshaus von Friedrich Harkort verkleidet“, sagt Leber und deutet auf den oberen Teil der Mauer.

Genau diese Freude am Detail, diese Akribie meinte Bürgermeister Frank Hasenberg (SPD) wohl, als er in seiner Eröffnungsrede dem Heimatverein für seinen unermüdlichen Einsatz dankte. „Es ist Ihrer jahrelangen Arbeit und Ihrer Hartnäckigkeit zu verdanken, dass wir hier heute so einen umfassenden Blick auf die Geschichte Wetters werfen können“, sagte er und wies auch darauf hin, dass das Heimatmuseum nicht der einzige Ort in der Stadt sei, wo man die Spuren der Vereinsarbeit sehen könnte.

Immer dienstags geöffnet

Dazu zählt zum Beispiel auch der Harkortturm, der pro Jahr rund 2000 Besucher anlockt und ebenfalls vom Heimatverein betrieben wird. „Deshalb ist dieses Museum für uns nur ein weiterer Schritt“, kündigte der Vorsitzende Dr. Klaus Becker an. Arbeit gibt es genug: In den Räumen des Vereins lagert mittlerweile auch der Nachlass von Karl Siepmann, der in den 1920er Jahren das erste Heimatmuseum Wetters eröffnete. Nach mehreren Jahrzehnten überließen die Nachkommen Siepmanns dem Verein nun die Sammlung. „Um diese komplett auszuwerten, brauchen wir wohl noch mal ein paar Jahrzehnte“, stellte Becker bei der Eröffnung fest.

Wie der Raum des Museums künftig genutzt wird, steht noch nicht endgültig fest. Denkbar wäre zum Beispiel, dort wechselnde Ausstellungen zu zeigen, um immer wieder Interesse zu wecken. Bis dahin kann aber die Premierenausstellung besichtigt werden: Immer dienstags von 17 bis 19 Uhr ist das Museum geöffnet, weitere Termine sind auf Anfrage möglich.