Wetter/Herdecke. . Serien-Auftakt: Die Redaktion veröffentlicht Hintergrundgeschichten von der Ruhr bzw. vom Harkort- und Hengsteysee. Auch Leser sind gefragt.

Was verbindet Wetter und Herdecke? Richtig, die Ruhr. Was als Schlussfrage bei „Wer wird Millionär“ nicht taugt, ist aber ein Argument für eine groß angelegte Serie der Lokalredaktion. Ein Jahr lang steht das Leben an dem Fluss bzw. am Hengstey- und Harkortsee im besonderen Fokus.

Anlässe gibt es genug: der Prozess zur städteübergreifenden Aufwertung des Freizeitreviers, der Abrissantrag für das Denkmal Koepchenwerk, Einzüge am Westfalia-Gelände, die ungeklärte Zukunft des Cuno-Kraftwerks, Sanierung der Obergrabenbrücke, die neuen Nutzungs-Ideen für die historische Hängebrücke in Volmarstein, der neue Radweg in Wengern und dort die Renaturierung der Ruhr.

Allesamt Themen, die natürlich Teil der tagesaktuellen Berichterstattung sind und bleiben. An jedem Freitag im Monat will die Redaktion aber darüber hinaus ab April zwölf Monate lang Hintergrundgeschichten präsentieren. Erinnerungen an frühere Zeiten sollen ebenso lebendig werden wie aktuelle Entwicklungen. Dazu gibt es Ergänzungen und Service-Aspekte auf unseren Internetseiten.

Inhaltlich orientiert sich die Ruhr-Serie an den Jahreszeiten. Zunächst steht im April das Thema Natur im Vordergrund, im Mai geht es um Freizeit, im Juni um Schwimmen und im Juli um Sport. In den großen Ferien bis in den August hinein kann es auch bei manch einer Sommertour für Leser etwas feucht werden. Gastronomie und Wohnen am Fluss bestimmen den September, der Tourismus den Oktober. Nach November (Sagen, Mythen, Medien) folgt im Dezember der Blick auf Wirtschaft und Verkehr. Rückblicke und Lehren aus Katastrophen läuten das Jahr 2017 ein, ehe im Februar Bauwerke dran sind. Im März runden die Aspekte Wandern und Wandel sowie ein Ausblick die Serie ab. Zielsetzung: Die Bestandsaufnahme soll die Stärken oder auch Schwächen und das Potenzial dieses kleinen Ruhrgebiets vor der Haustür der Wetteraner und Herdecker darstellen.

Überraschende Entwicklungen

Müßig zu erwähnen, dass angesichts der langen Geschichte und Themenvielfalt nicht alles allumfassend aufgegriffen werden kann. Bei der Planung der Serie zeigte sich auch, dass es einige überraschende Entwicklungen gab bzw. gibt. Oder wussten Sie, dass...

...es bei der Standortfrage für ein Harkort-Denkmal über der Ruhr einen lokalpatriotischen Kleinkrieg gab, da Herdecker ein Holzturm-Modell aus Wetter klauten und dieses nach der Zerstörung am Kleff hinunter warfen?

...bis Mai noch Kampfmittel im Harkortsee gesucht werden und sich daher die Sanierung der Obergrabenbrücke schon jetzt um mindestens sechs Monate verlängert?

...Kletterer vor wenigen Wochen den Boulderclub Ruhrtal gegründet haben und in den Zillertal-Felsen an den Hängen hängen?

...der Ruhrverband wegen der Wasserpest Nutzungsgebühren für die ansässigen Vereine reduzierte?

...es Facebook-Seiten zu beiden Seen, zum Ruhrtalradweg und zum müllfreien Harkortsee gibt?

...Fahrzeugverkehr in der Zeit von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis eine Stunde vor Sonnenaufgang laut Ordnungsbehördlicher Verordnung verboten ist?

...die Fischaufstiege gut funktionieren, die Tiere aber flussabwärts an den Wehren Probleme haben?

...es Pläne für Seilbahnen gab, die über dem Harkortsee den Kletterpark mit der Vorhaller Seite verbunden bzw. am Hengsteysee hoch zur Hohensyburg geführt hätten?

...im 19. Jahrhundert überlegt wurde, die Ruhr bei Westhofen abzuleiten, was den Bau der zwei hiesigen Stauseen verhindert hätte?

...auf der zugefrorenen Oberfläche früher auch mal Schlittschuhläufer unterwegs waren?

...gelegentlich Menschen mit Selbstmordabsicht sich im Ruhrwasser ertränkt haben?

Und das ist nur eine kleine Auswahl der künftigen Geschichten...

Machen Sie mit!

Teilen Sie uns und den anderen Lesern doch Ihre Erlebnisse oder Beobachtungen mit! Gerne können Sie uns beispielsweise Fotos oder Geschichten zuschicken, die im Zusammenhang mit dem Fluss stehen. Der Schwerpunkt liegt natürlich bei den örtlichen Gewässern, wobei ein Blick in die nähere Nachbarschaft sicher nicht schadet.

Die Redaktion freut sich auch über lobende oder kritische Anmerkungen, wie es um das Leben an der Ruhr bestellt ist oder was es zu verbessern gilt. Anders: Was fehlt, was war früher besser? Senden Sie uns Ihre Beiträge (gerne auch im bzw. zum entsprechenden Themen-Monat) per E-Mail an wetter@westfalenpost.de