Herdecke/Wetter. . Der Bahnhof Herdecke wird modernisiert. Die Bahn und das Land NRW stellten auch die finanziellen Weichen für den Rhein-Ruhr-Express mit Halt in Wetter.

Kürzlich erhielt der Herdecker Bahnhof im VRR-Stationsbericht mal wieder gute Noten. Eine weitere frohe Botschaft verkündete gestern die Deutsche Bahn mit dem NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr: Der Halt in Herdecke gehört zu den 35 Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen, für die Geld zur Modernisierung bereit steht. Zusagen für Planungskosten an 71 Stationen gab es zudem zum Rhein-Ruhr-Express (RRX), in einigen Jahren soll die Linie auch in Wetter stoppen. Insgesamt stehen für all dies mehr als 300 Millionen Euro zur Verfügung.

Die dritte Modernisierungsoffensive im gesamten Bundesland zieht Arbeiten bis ins Jahr 2023 nach sich. Dabei geht es laut Mitteilung um den Ausbau der Barrierefreiheit, Verbesserungen der Aufenthaltsqualität und der Informationen für die Reisenden. Ein Teil des Gesamtbetrags von ca. 162 Millionen Euro fließt nach Herdecke. Konkret will die Bahn mit dem zuständigen Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hier den Bahnsteig auf 76 Zentimeter erhöhen. Zudem werde die Ausstattung modernisiert, dazu zählen der Wetterschutz, die Bestuhlung und Vitrinen für Fahrpläne. Mit der nun beschlossenen Finanzierung starten jetzt die Ausschreibungen, Ende 2018 oder Anfang 2019 sollen die Arbeiten beginnen.

Längere Fahrzeiten im Fokus

Den Hintergrund erklärt Uwe Tietz vom Ennepe-Ruhr-Kreis: „Die Zutrittshöhe passt nicht zu den Wagen der Volmetalbahn.“ Der Leiter der EN-Kreisentwicklung berichtet auch, dass sich der Kreis für längere Fahrzeiten der Züge zwischen Dortmund und Lüdenscheid am Abend beim VRR, der ebenfalls an einem neuen Nahverkehrsplan bastelt, stark mache. „Es wird sich beim Anpassen des Schienenpersonenverkehr und der Anbindung an den Nahverkehr zeigen, ob das finanziell und organisatorisch darstellbar ist.“ Nach derzeitigem Stand sieht Tietz kurzfristig aber nur geringe Chancen, dass die Volmetalbahn bald im Halb-Stunden-Takt fährt. Das liege zuvorderst an der teils einspurigen Trasse, die für viel Geld ertüchtigt werden müsste, aber auch an der eher überschaubaren Nachfrage dieser Zugverbindung. „Wir behalten das Thema aber im Blick.“

Das ist auch das passende Stichwort zur Zukunft des Bahnhofs Wetter. Dort ist der Bahnsteig für die S-Bahnen zu niedrig bzw. die Kante zu hoch. Die entscheidende Bedeutung kommt aber dem Rhein-Ruhr-Express zu, laut Dr. André Zeug (Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG) „das wichtigste Infrastrukturprojekt des Landes.“ Fest steht, dass Siemens die Züge baut und Abellio sowie National Express die Linien betreiben, los geht es ab 2018. Damit diese auf der Regionalexpress-Strecke 4 auch die Harkortstadt anfahren kann, soll – wie berichtet – bis 2020 der Umbau des Bahnhofs Wetter erfolgen. Dabei geht es eine angepasste die Bahnsteiglänge und -höhe sowie um erhöhte Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit.

Damit noch einmal zum VRR-Stationsbericht, in dem sowohl der Bahnhof Wetter als auch andere Haltepunkte im Kreis schlecht wegkamen. Laut Uwe Tietz werde das in dem zuständigen EN-Gremium im März besprochen. Für ihn ist als Konsequenz und zur Verbesserung der Lage ein „Malus-Programm“ denkbar.