Wetter. . Straftäter haben es am Amtsgericht Wetter künftig mit Richter Christian Potthast zu tun. Er tritt in große Fußstapfen.

Nachdem Heinz-Dieter Beckmann Anfang des Jahres aus seinem Richteramt verabschiedet wurde, fällt nun Christian Potthast die Urteile in Strafrechtsverfahren. Potthast wird 1978 in Bochum geboren. Dort wird er auch eingeschult. Die Familie zieht kurz darauf ins Sauerland. Bezüglich seiner beruflichen Zukunft gibt es auf Potthasts Wunschliste drei Positionen: das Priesteramt, ein Medizin- oder ein Rechtswissenschaftsstudium. Den entscheidenden Impuls in Richtung Jura bekommt Potthast während eines Kurses in der Fernuniversität Hagen: „Da ging es um Strafrechtsgeschichte. Das war so interessant, dass es letztlich den Ausschlag gegeben hat.“

Und so beginnt er sein Studium im Wintersemester 2000/2001. Die ersten vier Semester absolviert er in Passau. Danach wechselt er an die Universität Münster, wo er sein Hauptstudium im November 2004 abschließt. Am 1. Januar 2005 beginnt sein Referendariat. Zwei Jahre später, im Februar 2007, tritt er zum 2. Staatsexamen an. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt Potthast nach seinem Studium nicht, bereits Anfang Mai wird er zum Richter ernannt. Die ersten sechs Monate ist er im Landgericht Detmold in der Allgemeinen Zivilkammer tätig. Anschließend verschlägt es ihn in das Amtsgericht Halle (Westfalen). Dort sammelt er in den Bereichen Zivilrecht und Ordnungswidrigkeiten weitere Erfahrungen. Seit September 2008 gehört Potthast zur Richterschaft des Amtsgerichts Wetter. Sein Aufgabenfeld ist anfangs breit gefächert. Von Zivilrechtssachen über Jugendstrafsachen bis zum Nachlassrecht. „Einmal quer Beet alles durch“, bringt es Potthast auf den Punkt. Am 1. Januar 2009 übernimmt er das Dezernat für Familiensachen. Mitte 2013 gibt er den Großteil der Familiensachen ab und bekommt dafür Allgemeine Zivilsachen wieder. Ein Teil der Familiensachen ist ihm bis heute geblieben. Sein Fokus liegt seit Anfang dieses Jahres aber auf dem Erwachsenenstrafrecht.

Große Fußstapfen

Dem 37-Jährigen ist bewusst, dass er als unmittelbarer Nachfolger von Heinz-Dieter Beckmann in große Fußstapfen tritt. „Herr Beckmann hat mich hier als Persönlichkeit am stärksten geprägt“, sagt Potthast. Die Menschlichkeit und das Verständnis, mit denen Beckmann seine Verhandlungen geführt habe, hätten ihn sehr beeindruckt. Er wolle diesen Weg weiter fortsetzen – mit klaren und offenen Worten. „Gegenseitiger Respekt ist wichtig“, sagt Potthast. Und das Zuhören. Mit den Jahren habe er ein Gefühl für den Umgang mit unterschiedlichen Menschen bekommen. „Man muss die Leute abholen mit dem, was sie bewegt“, erklärt Potthast. Er versuche, immer sicher zu stellen, fair und sachlich zu bleiben. Seine Aufgabe sei es, Sachverhalte zu beurteilen und nicht, Menschen zu verurteilen.