Herdecke/Bochum. . 114 Gaststätten machen beim Menü-Karussell 2016 mit, darunter vier aus Herdecke bzw. näherer Umgebung. Ab Montag gibt es was auf die Gabel.
Aller Liebe zu Currywurst & Co. zum Trotz: „Esskultur hat einen hohen Stellenwert für die Menschen an der Ruhr“, betonen Herwig Niggemann, Inhaber eines Lebensmittel-Großhandels in Bochum, und Brauereichef Hugo Fiege. Zum elften Mal dreht sich nun das Menü-Karussell in den vier Ess-Regionen Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen und Vest. Und immer mehr Gastronomen springen auf.
Ein Festmahl zum Festpreis: Mit diesem Rezept avancierte das kulinarische Karussell zu einer der bundesweit erfolgreichsten Gastronomie-Aktionen. Daher machen u.a. auch Betriebe in Herdecke, Witten, Hattingen oder Sprockhövel mit. Überall gelten die gleichen Spielregeln. Vom 1. Februar bis 31. März bieten ausgesuchte Restaurants ein Vier-Gang-Menü an. Wer in den insgesamt 114 teilnehmenden Lokalen Platz nimmt, weiß vorher, was hinterher auf der Rechnung steht. Denn in den All-inclusive-Preisen (meist zwischen 40 und 60 Euro) sind Wasser, Bier und die begleitenden Weine enthalten.
Feinschmecker auf Wanderschaft
Knapp 50 000 Karussell-Essen wurden im vergangenen Jahr serviert. Allein im Raum Dortmund inklusive der Herdecker Lokale nahmen 11 000 Gäste die Einladung zur kulinarischen Karussellfahrt an: ein Rekordergebnis, das in den nächsten zwei Monaten nochmals übertroffen werden soll.
Die Feinschmecker werden dabei stetig flexibler. „Inzwischen gibt es eine regelrechte Wanderungsbewegung“, beobachtet Herwig Niggemann. Immer mehr Liebhaber guter Küche blicken über den Tellerrand der eigenen Stadt hinaus und probieren auch die Angebote in den Nachbarstädten. „Das Ruhrgebiet wächst kulinarisch zusammen“, so die Initiatoren, die sich bewusst von Gutscheinbüchern und Online-Schnäppchen-Portalen abheben wollen. „Diese Billig-Angebote locken zwar massenhaft neue Gäste an, schwächen aber dauerhaft die Gastronomie. Den meisten Nutzern geht es allein darum, möglichst viel für möglichst wenig Geld zu ergattern. Nur die Wenigsten kommen wieder. Das schadet den Restaurants mehr als dass es ihnen nutzt.“ Beim Menü-Karussell hingegen gehe es um Wertigkeit und Qualität: „Genusskultur“, wie es die Köche nennen.
Vegetarische Varianten
Seit dem vergangenen Jahr wird auch dem Trend zu fleischloser Ernährung Rechnung getragen: Zahlreiche Lokale halten neben dem klassischen Menü eine vegetarische Alternative bereit. „Allerdings machte der Anteil der vegetarischen Gäste 2015 gerade mal zwei Prozent aus“, so Niggemann.
Der „Dortmunder Block“ des Menü-Karussells umfasst insgesam 32 Restaurants. In Herdecke bzw. an der Stadtgrenze sind in diesem Jahr dabei: Bonsmanns Hof um Koch Georg Echtler, Dieckmanns (Michael Zeising und Oliver Isphording), Palmgarden an der Hohensyburg mit Michael Dyllong sowie das Hotel Zweibrücker Hof mit den Köchen Pia Wölfel und Timm Sonnenschein.
An diesem Montag geht’s los. Wer einen Tisch reservieren möchte, kann dies direkt im Restaurant seiner Wahl oder online auf www.menue-karussell.de tun. Hier werden auch sämtliche Menüs ausführlich vorgestellt.