Wetter. . 450 Tonnen Salz liegen beim Stadtbetrieb Wetter auf Halde. Zudem sind Mensch und Maschine auf einen Wintereinbruch bestens vorbereitet.
„Haben Sie schon gehört? Am Wochenende soll es schneien.“ Bei solch einer Frage kann Andreas Nabert, Betriebsleiter beim Stadtbetrieb Wetter, nur lachen. Denn er bekommt seine Informationen nicht vom Hörensagen. Bei ihm laufen mehrmals täglich Mitteilungen des Deutschen Wetterdienstes ein. Deswegen sind er und seine Kollegen stets auf dem aktuellsten Stand der Vorhersagen. Und für einen ordentlichen Winterdienst, also für den Einsatz von Schneefahrzeugen und Handstreukolonnen, müssen Mensch und Maschinen ohnehin jederzeit gerüstet sein.
Per Fax und per E-Mail landen die Wetterprognosen beim Stadtbetrieb. „Manchmal aber auch nachts um 2 Uhr per SMS auf dem Handy des Einsatzleiters“, erklärt Andreas Nabert. „Sollte es nachts eine Glatteiswarnung geben, fährt der Einsatzleiter raus und kontrolliert die markanten Punkte in den Ortsteilen.“ Stellt er fest, dass sich etwa am Loh in Volmarstein tatsächlich Glatteis auf Straßen und Bürgersteigen gebildet hat, informiert der Einsatzleiter seine Mitarbeiter. Das sind je nach Lage bis zu 15 Mann. „Die kommen dann hierher zum Stadtbetrieb und rücken mit den Streufahrzeugen unter der Woche ab 4 Uhr morgens aus. Die Handstreukolonnen gehen zeitversetzt um 5 Uhr hinterher.“
32 Kilometer Gehwege in Wetter
Apropos Streufahrzeuge: Tagsüber werden mit diesen Fahrzeugen Grünschnitt- und Sperrgutcontainer gefahren. Am Abend werden sie umgebaut, so dass sie im Falle eines Streueinsatzes direkt bereit stehen. Für die Straßenstreuung stehen beim Stadtbetrieb bis zu vier Fahrzeuge bereit. „Die Gehwege streuen wir zum Teil auch mit kleinen Traktoren; denn es sind immerhin 32 Kilometer, die wir in Wetter mit der Hand streuen müssen“, erklärt Andreas Nabert. Auch diese kleinen Traktoren werden auch für andere Aufgaben genutzt – im Sommer etwa für die Baumpflege. Nabert: „Wir versuchen, unsere Fahrzeuge multifunktional einzusetzen.“
Und egal wie warm oder kalt die Wintermonate auch sind – die Vorbereitungen beim Stadtbetrieb sind immer gleich. Das heißt, die Mitarbeiter müssen regelmäßig geschult werden; denn Winterdienst gilt als gefährliche Arbeit, für die es umfangreiche Vorschriften gibt.
Sollte es in den nächsten Tagen nun tatsächlich kalt und vor allem glatt werden, kann das Stadtbetriebs-Team auf 450 Tonnen Salz zurückgreifen, die in einem Salzlager und in einem Silo vorgehalten werden. „Das reicht für etwa sechs bis acht Tage, wenn wir ununterbrochen voll im Einsatz sind. Die Vorräte werden aber immer sofort wieder auf diese Menge aufgefüllt, um nicht leer zu laufen“, sagt Andreas Nabert. Seit 26 Jahren ist der Betriebsleiter nun schon vor Ort in Wetter, aber so einen Winter wie den aktuellen habe noch nicht erlebt. „Wobei“, erinnert er sich, „im letzten Winter haben wir nur 60 Tonnen Salz verbraucht. Das war auch nicht viel.“