Wetter/Herdecke. . Ein Leser aus Wetter regt ein einfaches Mittel zur Abschreckung von Kriminellen an. Aber nicht überall bringen Farbbomben einen Vorteil.
Immer wieder ist von aufgesprengten Geldautomaten zu lesen. Warum macht man es den Dieben nicht dadurch schwer, dass in den Automaten Farbpatronen platziert werden, die bei Aufbruchversuchen einfach explodieren und die Beute wertlos machen? Diese Frage wollte jetzt ein Leser des Lokalteils geklärt haben. Wir haben nachgefragt.
Über 30 Fälle sind in NRW mittlerweile gezählt worden, bei denen Geldautomaten aufgesprengt worden sind oder dieses zumindest versucht worden ist. Jüngst sollte ein Automat in Goch am Niederrhein die Barschaft hergeben. Allein er hielt Stand. In vielen anderen Fällen waren die Täter mit ihrem Luft-Gas-Gemisch als Sprengstoff aber erfolgreich.
Soko gibt den Banken Tipps
Farbpatronen, die bei einer Explosion ihrerseits explodieren, könnten den Dieben die Freude an der Beute vereiteln, glaubt der Leser – und rennt damit zumindest bei der Polizei offene Türen ein. Die eigens zur Aufklärung der Automatenaufbruchsserie gegründete Sonderkommission habe die Banken aufgefordert, die Automaten mit Farbpatronen zu bestücken, weiß auf Anfrage Dietmar Trust, Pressesprecher der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Die Handlungsempfehlungen zum Thema „Sprengung von Geldautomaten“ hätte auch die Sparkasse Wetter erreicht, bestätigt Heike Köhler. Der Einsatz von Farbkartuschen wäre „eine Option“, sagt die für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Sparkassen-Mitarbeiterin. Eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus.
Bei der Volksbank Bochum-Witten, die in Wengern und im Ruhrtalcenter einen Bankautomaten betreibt, scheint sie gefallen – gegen Farbpatronen in den Automaten. Die Aufbruchversuche hätten sogenannten Frontladern gegolten. Solche Geräte kämen bei der Volksbank aber nicht zum Einsatz. Eine Gefährdungslage sieht Thomas Schröter von der Volksbank daher nicht.